Seit Jahrtausenden werden Mantras in allen spirituellen Traditionen rezitiert. Nicht nur, wenn man an ihre magische Wirkung glaubt, sind sie ein wertvolles Werkzeug. Sie helfen uns, unseren Geist zu fokussieren und uns innerlich auszurichten. Zudem ist erwiesen, dass Singen und Tönen sehr heilsam für Körper, Geist und Seele ist. Probier es doch einfach mal aus! Wir stellen dir hier auf dem Yoga Aktuell-Blog bekannte und weniger bekannte Mantras vor.
Om Tare Tuttare Ture Svaha
Gruß und Ehre der gütigen Tara, der Retterin,
die uns von unseren Ängsten befreit
und die uns hilft,
durch alles Schwere hindurchzugehen.
Dieses Mantra ist eine Anrufung der grünen Tara, die im tibetischen Buddhismus sehr verehrt wird. Sie ist eine Verkörperung von Güte und Mitgefühl und wird besonders dann gerufen, wenn es um Heilung und Weisheit, die Lösung von Problemen und die Erfüllung von Wünschen geht.
Die grüne Tara gehört zu den wichtigsten Bodhisattvas. Ein Bodhisattva, der einen ähnlichen Status wie eine Gottheit hat, symbolisiert ein Wesen, das nach der höchsten Erkenntnis, der Erleuchtung strebt und diese zum Wohle aller einsetzen möchte. Sie sind machtvolle Helfer, die darauf verzichten, allein ins Nirvana einzugehen – so lange bis auch alle anderen Lebewesen von ihrem Leiden und dem endlosen Kreislauf der Wiedergeburten erlöst sind.
Ein weiblicher Buddha
Der Legende nach wurde die grüne Tara aus den Tränen des Avalokiteshvara – des Bodhisattva des Mitgefühls und des Erbarmens geboren. Wenn er das männliche Prinzip des Mitgefühls verkörpert, dann verkörpert die grüne Tara das weibliche. Die buddhistische Lehrerin Sylvia Wetzel schreibt über sie: „Meditationen der Grünen Tara, einer weiblichen Buddha-Gestalt, bieten besonders Frauen einen inspirierenden Zugang zu ihrer inneren Weisheit, da Tara viele Leben als Frau übte und als Frau erwachte.“
Die grüne Tara soll vor den acht Arten der Angst schützen:
1. Stolz, symbolisiert durch den Löwen
2. Verblendung, symbolisiert durch den Elefant
3. Zorn, symbolisiert durch das Feuer
4. Neid, symbolisiert durch die Schlange
5. Falsche Ansichten, symbolisiert durch die Räuber
6. Geiz, symbolisiert durch das Gefängnis
7. Begierde, symbolisiert durch die Überschwemmung
8. Zweifel, symbolisiert durch Dämonen
Viel Freude beim Rezitieren!
Hier noch schöne Interpretationen des Mantras zur Inspiration:
Literaturtipp:
Gertrud Hirschi: Mantra-Praxis, Goldmann Verlag 2012
Ein schöner Beitrag… ich höre Om Tuttare… von Deva Premal gerne beim Malen… ich kann damit wunderbar im Jetzt sein (und malen) … Alles Liebe, Clara
Liebe Clara, das ist bestimmt sehr inspirierende musikalische Begleitung! Viel Freude weiterhin beim Malen & Grüße aus der Yoga Aktuell-Redaktion
Als ich das Mantra gesungen habe, hab ich angefangen zu weinen. Es muss irgendwas in mir auslösen und vor allem lösen.