Süßholz und die aus ihm gewonnene Lakritze sind in Europa seit dem Mittelalter als Heilmittel bekannt. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Lakritze schmeckt nicht nur hervorragend, sondern sie kann auch bei Magenschleimhautentzündung, Husten und einer ganzen Reihe anderer Beschwerden therapeutisch wirken. Die rabenschwarze Spezialität wird aus dem Saft der Süßholzwurzel hergestellt – der „Arzneipflanze des Jahres 2012“. Für medizinische Zwecke eignen sich allerdings nicht die bunten Zubereitungen, von denen es heißt, dass sie Kinder und Erwachsene froh machen. Diese laufen unter dem Namen „liquorice assorts“ / Lakritzkonfekt und werden nicht nur mit einer Menge Zucker, sondern auch noch mit Farbstoffen und weiteren eher fragwürdigen Beigaben aufgepeppt. Nein, für die Gesundheit gibt es Produkte in der Apotheke, im Reformhaus und im Naturkostgeschäft. Wobei man sogar hier schauen muss, dass nicht zu viel Zucker und weiteres Unerwünschtes enthalten ist. Bei uns in Deutschland kennt man vorwiegend die süße Version, es gibt aber auch salzige Lakritze. In England, in den Niederlanden und in Skandinavien findet man eine Fülle von unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Es gibt in diesen Ländern regelrechte Lakritz-Gourmets, die sogar die genaue Herkunft der Ingredienzien herausschmecken können.
Auf einem wodkaähnlichen Schnaps basiert ein tiefschwarzes, alkoholisches Getränk, das intensiv nach Lakritze schmeckt und als „Vogelsuppe“ bezeichnet wird. Der finnische Name lautet „Salmiakki Kossu“. Im hohen Norden ist man nicht zimperlich mit der Beigabe von Salmiak (Ammoniumchlorid) zur Intensivierung des Aromas, auch bei fester Lakritze. Bei uns in Deutschland hingegen dürfen Lebensmittel ohne Warnhinweis auf der Verpackung nicht mehr als 2 Prozent Salmiak enthalten. So genannte Erwachsenenlakritze oder extra starke Lakritze kann einen Salmiak-Anteil von bis zu 7,99 Prozent haben. Auch unabhängig vom Salmiak sollte man von einem übermäßigen Lakritzkonsum absehen, da Süßholz, und somit auch Lakritze, Saponine enthalten und diese nicht ganz ungiftig sind (vgl. Kästchen zu Dosierung und Nebenwirkungen der Süßholzwurzel).
Die meiste Lakritze wird in den Niederlanden verzehrt. Im Durchschnitt isst dort jeder zwei Kilo pro Jahr davon. Hier bei uns sind es nur 200 Gramm, wobei der Verbrauch in Norddeutschland höher ist als im Süden.
Das Wort „Lakritze“ geht auf den lateinischen Begriff für Flüssigkeit zurück, „liquor“. Lakritze wird, wie gesagt, aus der Süßholzwurzel hergestellt, und zwar durch Aufkochen mit Wasser. Daraus ergibt sich eine tiefschwarze, zähe Flüssigkeit. Häufig wird die Farbe […]