Die Olive ist ein uraltes Lebensmittel, das die Küche besonders des mediterranen Raums entscheidend mitprägt. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Ölfrucht sind enorm.
Der Olivenbaum ist eine der ältesten, beliebtesten und nützlichsten Kulturpflanzen. Seine Früchte und das aus ihnen gewonnene Öl schmecken und tun den Menschen schon seit tausenden von Jahren gut. Warum Olivenöl allerdings in so vielfältiger Weise der Gesundheit nützt, das weiß man erst heutzutage genau.
Immer wieder ist im Neuen Testament von Ölbäumen und vom Ölberg die Rede – für Schulkinder ein Mysterium. Wie können Bäume und sogar ein Berg aus einer Flüssigkeit bestehen? Bis die Schüler dann dahinterkommen, dass es sich um Olivenbäume handelt und um einen Berg, auf dem viele dieser Bäume wachsen. Oliven sind Ölfrüchte, genau wie Avocados. Beide müssen wegen ihres hohen Wassergehaltes – bei Oliven zwischen 50 und 70 Prozent – und der daraus folgenden raschen Verderblichkeit nach der Ernte schnellstmöglich weiterverarbeitet werden, anders als lagerfähige Ölsamen wie Nüsse oder Leinsaat, Sesamsaat usw. Oliven-, Sesam- und Nussöl wurden schon im alten Ägypten verwendet, was zahlreiche Funde in Gräbern belegen. Die Öle wurden verzehrt und dienten außerdem zur Heilung, zur Hautpflege, zur Herstellung von Salben, als Opfergaben und auch dazu, Lampen brennen zu lassen.
Vermutlich stammt die Pflanze aus Ägypten, Syrien oder Palästina. Sie kam ungefähr um 2500 vor Christus, vielleicht noch wesentlich früher, auf dem Landweg nach Anatolien und Griechenland sowie auf dem Seeweg nach Kreta. Dann wurde sie rund ums Mittelmeer weitergetragen. Bis heute prägen Olivenbäume die Landschaft, Kultur und Küche des gesamten mediterranen Raumes. Etwa 80 Prozent der weltweiten Produktion von Olivenöl stammen nach wie vor von dort, obwohl mittlerweile auf allen Kontinenten Olivenbäume angebaut werden.
Baum der Weisheit
Der Name des Baumes lautet Olea europeae, er gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Bis zu 12 Meter kann er hoch und bis etwa 2000 Jahre alt werden. Wer schon einmal in Jerusalem den Garten von Gethsemane besucht und dort die knorrigen, hohlen, trotzdem wunderschönen und quicklebendigen Olivenbäume gesehen hat, kam vielleicht auch deswegen ins Staunen, weil ihm bewusst wurde, dass der eine oder andere von ihnen hier schon zu Beginn unserer Zeitrechnung wuchs. Eine schwindelerregende Vorstellung. Über Jahrzehnte, manchmal sogar über Jahrhunderte hinweg liefern die Bäume zuverlässig ihre Erträge und sichern so […]