Jivamukti-Yoga-Sequenz für die Hüften, für Drehung und Balance
Der Bereich unserer Hüften ist der Bereich, in dem wir die Konsequenz unserer Emotionen am physischsten wahrnehmen können. Hier sitzt das größte Gelenk im Körper mit den größten Muskelgruppen und Sehnen. Wenn wir „in die Hüften“ gehen, gehen wir tiefer in unsere Emotionen – oder eben andersherum: Wenn wir aus den Hüften, aus dem Becken, herauswachsen, entwachsen wir den Abhängigkeiten unserer Emotionen.
Das klassische Bild des Lotus: Er schlägt seine Wurzeln in dem dichten, dunklen Schlamm am Grunde von stehenden Gewässern, wächst dann jedoch – sich wiegend mit jeder Bewegung seiner Umgebung – unaufhaltsam zur Oberfläche. Dorthin vorgedrungen, entfaltet sich die Schönheit der Blume in einem anderen Element als dem ihrer Wurzeln. Hier, über dem Schlamm, über dem Wasser, im Licht erblüht der Lotus. Und er besitzt nun die so besondere Eigenschaft, dass jeglicher Schmutz einfach von seinen Blättern perlt.
Die Analogie ist hier natürlich, wie wir aus dem Morast unserer Herkunft, mitsamt Meinungen, Anhaftungen und Emotionen, in unser „spirituelles“ Element erwachsen und dort im Licht erblühen. Dieser Weg ist jedoch oft kein selbstverständlicher. So lernen wir zunächst auf physischer Ebene, unsere Wirbelsäule (unseren Stil) aus unseren Wurzeln (Sitz mit Becken und Hüften) zum Licht (zum Herzen) zu strecken und auf ganzheitliche Weise zu blühen.
Unsere Lehrerin Sharon, die uns diese Sequenz gelehrt hat, bedient sich gerne dieser Bezüge und dieser Bildsprache. So entwickeln und erschließen sich ganz praktisch, physisch wie psychisch, die Beziehungen zwischen Denken und Fühlen und unsere Praxis erhält ein integrales Prinzip.
Workshop
1Ausgangsposition (Bild 1)
Die Knie beugen und die Füße in etwa mattenbreit auseinanderstellen, flexen und die Außenkanten der Füße in den Boden schieben. Zwischen den Unterschenkeln und den Oberschenkeln entsteht ein 90-Grad-Winkel. Die Knöchel greifen und die Wirbelsäule aufrichten.
Einatmen: Knöchel greifen und Wirbelsäule aufrichten
Ausatmen: Linker Arm taucht unter linkem Oberschenkel durch, linke Hand erden
2Durchtauchen (Bild 2)
Der linke Arm taucht unter dem linken Oberschenkel durch. Wenn möglich, sollte der linke Oberarm unter dem Bein sein, so dass der Ellbogen frei ist. Eventuell linke Hand weiter nach hinten wandern lassen oder die Füße etwas näher heranholen, damit mehr Spielraum für das „Durchtauchen“ entsteht. Die Beine bleiben in der Ausgangsposition. Der Oberkörper dreht sich […]