Verspannungen lösen: So entspannen Sie den Schulter-Nacken-Bereich, der unter den in unserer Gesellschaft vorherrschenden Tätigkeiten oft stark leidet
Unser Alltag
Die Dynamik der heutigen Zeit prägt den Menschen: Obwohl es uns gelungen ist, unser alltägliches Leben komfortabler zu gestalten, stehen viele vermehrt unter Zeit- und Leistungsdruck. Die High-Speed- und High-Intensity-Gesellschaft fordert die Regenerationsfähigkeit des Menschen in hohem Maße heraus. Unser modernes Leben – die vielen einseitigen Belastungen wie Sitzen, Autofahren, Mobiltelefonieren, die Arbeit am Computer, das Surfen in der Cyberwelt sowie Bewegungsmonotonie und Bewegungsmangel – lässt uns körperlich immer unbeweglicher werden, während der Geist ständig zerstreut ist und die Seele manchmal mit der Geschwindigkeit unseres Lebens nicht Schritt halten kann.
Während unseres Lebens entwickeln wir zudem Vorlieben, Abneigungen und Gewohnheiten. Dies wirkt sich auf der Körperebene so aus, dass wir aus der potenziellen Bewegungsvielfalt, die uns zur Verfügung steht, nur eine eingeschränkte Auswahl an Bewegungen nutzen.
Der Körper reagiert auf diese unausgeglichene Beanspruchung und passt sich allmählich diesem einseitigen Bewegungs- und Haltungsmuster an. Er nimmt eine physiologisch ungünstige Haltung ein – die Folgen können sein: Verspannungen, Steifheit, Schmerzen, Lustlosigkeit, Trägheit, Konzentrationsschwäche, innere Unruhe, Kopfschmerzen u.v.m.
Die Schulter-Nacken-Region
Vielfach ist ein verspannter Nacken verantwortlich für Kopfschmerzen, Migräne und Übelkeit. Die Nackenmuskeln verspannen sich bei einer ungünstigen Haltung, wenn man z.B. seinen etwa 5 kg schweren Kopf zu weit nach vorne schiebt, so dass dessen Gewicht nicht mehr auf die Wirbelsäule übertragen werden kann und die Nackenmuskeln ihn zu halten und zu tragen beginnen, statt ihn nur zu bewegen.
Für die Feineinstellung des Kopfes sind die kurzen Nackenmuskeln verantwortlich, die sich direkt hinter den Sitzhöckern des Kopfes befinden. Diese verbinden das Hinterhauptbein (HB) mit den beiden Querfortsätzen des Atlas und den Dornfortsätzen des Axis bzw. des Atlas. Diese vier Muskeln sind praktisch bei uns allen chronisch verspannt. Die Muskeln würden verlängert werden, wenn beim Nach-unten-Schauen die Bewegung nur im Schädelbasis-Atlas-Gelenk ausgeführt würde, statt in der ganzen Halswirbelsäule und im Rücken.
Verspannungen in diesem Bereich können eine gravierende Auswirkung auf das Nervensystem haben und zu Wahrnehmungs- und Sensibilitätsstörungen in den Armen und Händen führen, weil die HB-Muskulatur nahe am Schädelloch mit den Nervensträngen liegt.
Viele Menschen haben zudem Verspannungen im oberen Bereich des Rückens zwischen den Schulterblättern. Dabei gibt es schmerzhafte Ausstrahlungen bis […]