Ein erweitertes Verständnis vom großen Lendenmuskel: Wie Seele und Bewusstsein des tiefsten Muskels im menschlichen Körper dessen physiologischen Zustand prägen
Darüber, dass der Psoas der Muskel der Seele ist, der tiefste Muskel des Körpers, wurde viel geschrieben. Aber was bedeutet „Muskel der Seele“? In Abhandlungen über den Psoas liegt der Fokus für gewöhnlich auf seiner Anatomie und Physiologie, jedoch widmen sie sich nicht der Beschreibung der Seele – oder des Bewusstseins – dieses Muskels. Wie alle anderen mit Wasser gefüllten Zellansammlungen im Körper, speichert der Psoas Erinnerungen. Er hat ein Bewusstsein – und es sind seine Erinnerungen und sein Bewusstsein, die seinen physiologischen Zustand prägen und dafür maßgeblich sind, ob dieser weich und beweglich oder hart und unbeweglich ist.
Worin also bestehen die Erinnerungen des Psoas? Oder, um es besser zu formulieren: Welche Erinnerungen sind dort gespeichert? Der entscheidende Hinweis liegt darin, dass er als der tiefste Muskel des Körpers gilt. Der tiefste Muskel hält die tiefsten Erinnerungen inne, und unsere tiefste Erinnerung ist diejenige an die Erfahrung im Mutterleib.
Wie die Zeit im Mutterleib sich auf den Psoas auswirkt
Unser emotionales Erleben in der Gebärmutter formt das Bewusstsein und die daraus resultierende Physiologie des Psoas. Wenn wir eine liebevolle, nährende und unterstützende Erfahrung gemacht haben, ist der Psoas mit diesen Energien vollgesogen und infolgedessen warm, offen, voller Vertrauen und beweglich. Wenn unsere Mutter jeodch unter großer Angst gelitten oder eine traumatische Erfahrung gemacht hat, währen wir in ihrem Bauch waren, sind diese Erfahrungen direkt an uns weitergegeben worden und haben dazu geführt, dass die Muskeln des Psoas kalt werden, sich zusammenziehen und sich als Schutzmaßnahme gegen das traumatische Erlebnis verhärten. Nachdem der Psoas die Energie während der restlichen Zeit im Mutterleib und auch im Verlauf der Kindheit nicht loslassen konnte, nimmt er die Energien von Härte und Kontraktion mit ins Erwachsenenalter und trägt sie in seinem Inneren, so dass schließlich beim Erwecken des Psoas durch die Yogapraxis vor allem die Seele des Psoas erwacht: seine Enge und Steifheit.
Ein anderes Szenario ist, dass man im Mutterleib nicht genügend Liebe bekommen hat und förmlich emotional verhungert ist oder von der Mutter nicht wirklich gewollt wurde. In solchen Fällen ist der Psoas energiearm, was sich in einem Muskel äußert, der in der Terminologie […]