Eine typgerechte Gestaltung des Tagesablaufs, die sich an chronobiologischen Aspekten orientiert, macht dir vieles leichter und wirkt sich positiv auf deine Energie-Balance aus: Tipps für die Berücksichtigung der Dosha-Uhr im Alltag
Die traditionelle Ayurveda-Medizin und die moderne Chronobiologie sind sich einig: Jeder Mensch wird täglich von einer inneren Biouhr regiert, die seine körperlichen und mentalen Aktivitäten steuert. Je nach Tageszeit laufen wir auf unterschiedlichen Ebenen zur Höchstform auf. Wissen wir um diese Ups und Downs, so können wir den eigenen Energie- und Leistungsspiegel auf optimale Weise steuern.
„Gesundheit ist das dynamische Gleichgewicht der körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte“– die Betonung dieses bekannten ayurvedischen Leitsatzes liegt auf dem Wort „dynamisch“. Denn unser Leben wird von unterschiedlichen Zyklen bestimmt, die einen unmittelbaren Einfluss auf unser Dosha-Gleichgewicht ausüben. Je nach Jahreszeit, Mondphase und Sonnenstand werden Vata, Pitta und Kapha angeregt oder geschwächt. Darauf reagiert jeder Konstitutionstyp auf seine eigene, individuelle Weise mit besonders positiven Zyklusphasen oder auch mit saisonal bedingten Krankheitsneigungen.
Gleiches stärkt Gleiches – Gegensätze gleichen sich aus
Am besten geht es uns immer dann, wenn unser natürliches Dosha-Gefüge durch gegensätzliche Zyklusphasen ausgeglichen werden: So liebt der heiße Pitta-Typ die kühlenden Einflüsse des Mondes am Abend, der sensible Vata-Typ ist in der stabilen Kapha-Phase am Morgen besonders leistungsfähig, und der träge Kapha-Typ kommt während des bewegungsaktiven Vata-Nachmittags leichter in Schwung.
Gefährlich für das körperliche und mentale Wohlbefinden wird es hingegen, wenn wir Gleiches mit Gleichem erhöhen: Für einen Kapha-Typen ist beispielsweise ein üppiges Frühstück zur morgendlichen Kapha-Zeit ein K.o.-Kriterium, das den Stoffwechsel schwächt und zu Schweregefühl und Antriebslosigkeit führt. Vata-Typen hingegen sollten vor allem am Vata-Nachmittag aufpassen, nicht zu hohen Stressbelastungen ausgesetzt zu sein, da nun ihre mentale Belastungsfähigkeit sinkt. Verzichten Pitta-Typen auf ein gutes Mittagessen, so steigt ihr Pitta unmittelbar an, und es kommt zu einer Überproduktion von Säure, die sich in emotionaler Reizbarkeit oder Sod- bzw. Magenbrennen bemerkbar machen kann.
Bessere Work-Life-Balance für jeden Konstitutionstyp
Die Chronobiologie teilt den Biozyklus normalerweise in konkrete Uhrzeiten ein. Im Gegensatz dazu weist Ayurveda ausdrücklich darauf hin, dass die einzelnen Dosha-Phasen je nach Jahreszeit variieren können. Die morgendliche und abendliche Kapha-Phase steht direkt mit dem Sonnenauf- und untergang in Verbindung, und so entstehen saisonale Zeitunterschiede von mehreren Stunden. Die beiden Pitta-Hochphasen zum Sonnenhöchststand am […]