Zwei Wochen im Ayurveda-Krankenhaus in Kerala: Erfahrungsbericht einer Ayurveda-Anfängerin
Endlich wieder nach Kerala! Wie lange wünsche ich mir schon, die Tempel und Elefanten, Backwaters und Hausboote wiederzusehen. Vor allem sehne ich mich nach den wundervollen Massagen in der Heimat des Ayurveda. Ich fühle mich erschöpft. Eine zweiwöchige Kur im Kalari Rasayana soll mir helfen. Vor fünf Jahren habe ich schon einmal „Ayurveda gemacht“. Die damals vierzehn Tage dauernde Verjüngungstherapie in einem paradiesischen Resort war unvergesslich. Doch der Effekt hielt nicht lange an. Daher entschied ich mich diesmal für eine authentische Ayurveda-Kur. Die besten Einrichtungen Indiens bietet dafür unter anderem die ökologisch orientierte Hotelgruppe CGH Earth. Zu ihren neuesten Errungenschaften gehört das Kalari Rasayana. Es ist die jüngere Schwester des renommierten Ayurveda-Palastes Kalari Kovilakom – weniger prächtig, dafür stärker mit der Natur verbunden.
Die luxuriös-minimalistisch eingerichteten Villen des Krankenhauses liegen unweit des Küstenstädtchens Varkala am palmengesäumten Paravur-See. Vor einigen Jahren war die Anlage ein Resort. Elemente wie der Pool sind aber nur noch Schmuck, denn während der Ayurveda-Kuren ist das Baden verboten. Und nicht nur das. Ich erhalte bei der Ankunft ein Merkblatt, auf dem steht, worauf ich während der nächsten zwei Wochen verzichten muss: Alkohol und Zigaretten – war mir klar. Kaffee – wird schwierig. Butter, Brot, Fleisch, Fisch und koffeinhaltiger Tee – geht schon eher. Sonnenbäder – kein Problem. Aber auch Ausflüge? Ich wollte doch in der freien Zeit zwischen den Behandlungen auf einem Hausboot durch die Backwaters gleiten und Tempel und Elefanten sehen. Damals ging es doch auch! Ich werde mit dem Ayurveda-Arzt reden.
Die Erstkonsultation bei Dr. Sreelal Sankar dauert fast zwei Stunden. Er fühlt meinen Puls, schaut sich Zunge, Gewicht und Körperbau an, beobachtet mein Verhalten, achtet auf meine Stimme und stellt sehr persönliche Fragen. Schnell steht fest: Der auf mich und meine Dosha-Störungen zugeschnittene Behandlungsplan enthält eine Ghi-Phase. Ich hatte gehofft, das Ghi-Trinken umgehen zu können. Wie ich hörte, soll es unangenehm sein – wenngleich das „ayurvedische Gold“ zu den Geheimwaffen der indischen Heilkunst zählt. Denn das mit Kräutern […]