Liebe geht durch den Magen. Erleuchtung anscheinend auch. In Zenklöstern ist deshalb besonders weisen Mönchen das Kochen vorbehalten, da sie die Kunst der Achtsamkeit beherrschen. Aber auch du kannst kochen wie ein Buddha! Probier es doch gleich aus. Köstliche Rezepte findest du hier.
Achtsam kochen
Achtsames Kochen beginnt allerdings nicht erst in dem Moment, in dem du vor dem Kochtopf stehst. Es fängt schon viel früher an, nämlich bereits beim Einkaufen. Bevor du dich also an den Herd begibst, um deine Liebsten zu verwöhnen oder um für dich selbst gut zu kochen, nimm dir das kleine ABC des achtsamen Kochens zu Herzen:
- Wenn du einkaufen gehst, achte auf die regionale, hochwertige und gute Qualität der Produkte. Sieh zu, dass du möglichst viel frisch kaufst und ohne Plastikverpackung.
- Behandle die Lebensmittel mit Achtung und Respekt.
- Koche mit den Jahreszeiten und verwende so viel wie möglich von dem jeweiligen Produkt.
- Mache dir bereits vor dem Kochen bewusst, für wen du kochst: Kochst du für deinen Körper, damit er gesund bleibt? Oder kochst du für andere Menschen, damit sie fit und kräftig bleiben?
- Denke immer daran: Essen dient nicht nur der Aufnahme von Nahrung, sondern stellt auch die Verkörperung von Lebensfreude und Genuss da.
- Nimm dir immer genügend Zeit, um in Ruhe einzukaufen, die Speisen vorzubereiten und sie anschließend auch in Muße zu essen.
- Im Zen segnet man nicht nur die fertigen Speisen, sondern auch die Gerätschaften. Dadurch bringt man ihnen Respekt und Dankbarkeit entgegen. Stell dir vor, wie mühsam das Kochen wäre ohne Töpfe, Messer, etc.
- Achte darauf, dass Ordnung in deiner Küche herrscht. Eine unaufgeräumte Küche spiegelt nach Ansicht eines Zenkochs einen unaufgeräumten Geist wider.
- Bereite alle Lebensmittel schon vor dem Kochen vor. Es spart Zeit, wenn du alles wäschst, schälst und schneidest und hilft dir dabei, dich auf den Kochvorgang zu konzentrieren.
- Versuche, beim Kochen mit allen Sinnen und möglichst achtsam bei der Sache zu sein.
- Erlebe beim Essen jeden einzelnen Bissen und versuche, auch hier möglichst viel zu riechen, zu fühlen, zu schmecken, zu hören – und zu genießen!
Alle Rezepte stammen aus dem Buch „Kochen wie ein Buddha“ von Susanne Seethaler. Dort findest du noch viele andere köstlich schmeckende Rezepte für Salate, Hauptspeisen und Co. Dass ich mich hier in der Auswahl auf Desserts beschränkt habe, liegt an meiner ganz persönlichen Vorliebe für Süßes.
Aber jetzt wird gekocht!
1Zwetschgen-Marzipan-Crumble nach Edward E. Brown
ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 30 Minuten
KÜHLZEIT: ca. 15 Minuten
BACKZEIT: ca. 30–35 Minuten
ZUTATEN FÜR DIE STREUSEL:
150 g Marzipan-Rohmasse
150 g Weizenmehl Type 405
100 g Butter zimmerwarm
ca. 80 g Zucker
Zesten von 1 unbehandelten Zitrone (Schale vorab unter fließend heißem Wasser abwaschen)
FÜR DAS OBST:
1 EL Puderzucker
1 kg Zwetschgen oder Pflaumen, gewaschen, halbiert und von den Steinen befreit
1–2 EL Marmelade, wahlweise Zwetschge, Aprikose oder Johannisbeere
1 Sternanis
½ TL Zimtpulver
Saft von 1 Zitrone
Saft von 1 Orange
AUSSERDEM:
1 Raspel
1 mittelgroße Schüssel
1 großer Topf
1 mittelgroße Auflaufform
ZUBEREITUNG: Für die Streusel das Marzipan grob raspeln oder mit der Hand krümeln und mit Mehl, Butter, Zucker und der Zitronenschale in einer mittelgroßen Schüssel zu groben Streuseln verarbeiten. Im Kühlschrank ca. 15 Minuten kühl stellen. Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze oder 180 Grad Umluft vorheizen. Einen großen Topf trocken, sprich ohne Inhalt, erhitzen. Den Puderzucker einstäuben und schmelzen lassen. Dabei darauf achten, dass der Zucker nicht schwarz wird, sonst wird alles bitter. Die Zwetschgen dazugeben, und die Hitze auf mittlere Flamme reduzieren. Unter ständigem Rühren kurz anbraten. Nach 1–2 Minuten die Marmelade unterrühren und die Gewürze dazugeben. Mit Zitronen- und Orangensaft ablöschen. Die Hitze auf kleine Flamme reduzieren und die Zwetschgen ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Die Zwetschgen in eine mittelgroße Auflaufform geben. Die Streusel aus dem Kühlschrank nehmen und gleichmäßig über den Zwetschgen verteilen. Den Crumble im Ofen auf der untersten Schiene ca. 30–35 Minuten goldgelb backen.
TIPP: Der Crumble schmeckt auch toll mit Vanilleeis und/oder Schlagsahne.
2Vegane Mousse au Chocolat
ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 25 Minuten
evtl. KÜHLZEIT: ca. 30 Minuten
ZUTATEN:
300 g vegane Zartbitterschokolade, 70 % Kakaoanteil (Schokolade mit über 70 % Kakaoanteil ist bereits in vielen Fällen vegan!)
400 g Seidentofu
2 EL Kakaopulver
Abrieb von 1 unbehandelten Orange (vorher unter fließend heißem Wasser abwaschen)
2 EL Ahornsirup
1 getrocknete Tonkabohne
(wahlweise Mark von ½ Vanilleschote)
AUSSERDEM:
1 kleiner Topf
1 kleine und 1 mittelgroße Schüssel
Rührgerät
Muskatreibe
ZUBEREITUNG:
In einem kleinen Topf Wasser für das Wasserbad erhitzen. 250 g Zartbitterschokolade in Stücke brechen, in eine kleine Schüssel geben und im kochenden Wasserbad schmelzen. Die restlichen 50 g Schokolade fein hacken und beiseitestellen. Seidentofu, Kakaopulver, Orangenabrieb und Ahornsirup in eine Schüssel geben und mithilfe eines Rührgeräts verrühren. Die Hälfte der Tonkabohne fein reiben und zur Tofumasse geben (wahlweise das Mark von ½ Vanilleschote verwenden). Abschließend die geschmolzene Schokolade und die gehackten Schokostückchen unterrühren. Am besten schmeckt die Mousse – im Gegensatz zur nicht veganen Variante –, wenn du sie nur kurz abkühlen lässt und anschließend sofort servierst, denn dann behält sie ihre luftige Konsistenz. Du kannst die Mousse aber auch für ca.
30 Minuten in den Kühlschrank stellen, dann wird sie allerdings etwas fester als herkömmliche Mousse au Chocolat. Auf dem Bild siehst du die »erhärtete« Variante. Zum Servieren portionsweise auf Schälchen verteilen und jeweils eine Prise Tonkabohne über die Mousse reiben.
3Hirse-Honigkuchen
ZUBEREITUNGSZEIT: ca. 30 Minuten
BACKZEIT: ca. 40–45 Minuten
ZUTATEN:
200 g Hirse
1 Prise Salz
2 Eier (Größe L)
150 g Honig (ich verwende für dieses Rezept gerne Honig mit einer herberen Note wie z. B. Tanne oder Kastanie)
100 g Butter, zimmerwarm
200 g gemahlene Mandeln
½ TL Kurkuma
Abrieb von 1 unbehandelten Zitrone (Schale vorher unter fließend heißem Wasser abwaschen)
200 g Weizenmehl, Type 405
1 TL Backpulver
100 ml Milch
50 g Mandelblättchen, in einer beschichteten Pfanne trocken geröstet
evtl. Honig zum Garnieren
AUSSERDEM:
1 Topf
2–3 Schüsseln
Rührgerät
1 große bis mittelgroße Auflaufform
etwas Butter zum Einfetten der Form
Holzstäbchen für die Stäbchenprobe
1 kleine beschichtete Pfanne
ZUBEREITUNG:
Zuerst die Hirse nach Packungsanweisung kochen, sprich 200 g Hirse in der doppelten Menge Wasser (400 ml) mit einer Prise Salz garen, bis die Hirse weich ist. In eine Schüssel geben und leicht abkühlen lassen. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Das Backrohr auf 175 Grad Ober-/Unterhitze oder ca. 150 Grad Umluft vorheizen. Honig, Eigelb und Butter in einer Schüssel zu einer cremigen Masse rühren. Gemahlene Mandeln, Kurkuma und Zitronenabrieb zur gekochten Hirse geben und untermengen. Dann die Honig-Eigelb-Butter-Masse dazugeben und untermischen. In einer separaten Schüssel Mehl und Backpulver miteinander vermischen und ebenfalls zur Hirse geben – gut unterrühren. Die Milch hinzufügen und einrühren, abschließend den Eischnee unterheben. Die Hirsemasse in eine mittelgroße bis große, ausgefettete Auflaufform geben und glattstreichen. Im Ofen auf mittlerer Schiene ca. 40–45 Minuten goldgelb backen – Stäbchenprobe machen! Den fertigen Hirse-Honigkuchen mit gerösteten Mandelblättchen bestreuen und eventuell noch mit ein paar zusätzlichen Honigfäden garnieren. Lauwarm servieren.