Rupali Sharma gab ihr geschäftiges Großstadtleben auf, um sich der Spiritualität zu widmen. Im Interview mit YOGA AKTUELL erzählt sie, warum sie heute im Himalaya lebt und wie sich ihre innere Reise in der Kunst ausdrückt.
Rupali Sharma stammt ursprünglich aus Jammu und Kashmir im indischen Himalaya. Dort wurde sie in unmittelbarer Nähe des berühmten Vaishno-Devi-Tempels in eine spirituelle Familie hineingeboren. Wie viele junge Menschen in Indien studierte sie allerdings erst einmal Computerwissenschaften, heiratete und führte ein modernes Stadtleben in Delhi, bevor ihre spirituelle Prägung sie einholte. Nach intensiven inneren Erfahrungen, die während eines Meditationsretreats ausgelöst wurden, kündigte sie ihren Job und zog in ein kleines Dorf im Himalaya. Dort leitet sie heute zusammen mit ihrem spirituellen Lehrer Vimal Bahuguna das Meditationszentrum Silence of Souls, arbeitet als spirituelle Künstlerin und widmet sich ihrer Sadhana.
Für mich ist das Malen etwas sehr Heiliges. Es ist eine Form der Meditation, in welcher ich Farben der Offenbarung meines Bewusstseins auf eine leere Leinwand gebe.
Interview
YOGA AKTUELL: Wie erklärst du dir rückblickend den drastischen Wandel in deinem Leben, Rupali?
Rupali Sharma: „Das Leben ist keine Reise, ich bin die Reise hinter diesem Leben.“ Wir wissen eigentlich gar nicht, was sich in uns verbirgt und nach was wir in dieser materiellen Welt suchen. Aber in einem gewissen Moment zeigt uns das Leben, dass wir in allem nur nach uns selbst suchen. Vor zehn Jahren geschah das „zufällig“ auch mir, als ich an Meditationskursen teilnahm. Dadurch begann meine innere Suche, und ich begann, meine Seele und meine eigene Spiritualität kennenzulernen.
Wir können Schriften verbrennen und Bücher zerstören, aber wir können die Seiten unseres Geistes nicht auslöschen. Wir können das Wissen, das unser Bewusstsein in sich trägt, nicht ignorieren. Durch tiefere Meditationspraktiken beginnt unser Bewusstsein, uns das ewig währende Wissen des Universums zu offenbaren, Wissen, welches wir in jedem Leben mit uns tragen. Das passierte auch in mir.
Wie genau geschah es, dass du eine erfolgreiche und internationale IT-Karriere gegen ein sehr einfaches Leben im Himalaya eingetauscht hast?
Wie viele andere Menschen lebte auch ich das Leben, von dem ich glaubte, dass es richtig für mich sei. Ich lebte in und labte mich an dem Luxus des Stadtlebens. Ich war Software-Spezialistin, hatte einen […]