Ein großer Veränderungsprozess im Leben einer Frau, der durch Yoga, Atmung und Meditation bewusst positiv unterstützt werden kann.
Für die meisten Frauen ist die Schwangerschaft ein ganz natürliches Ereignis. Eine Zeit der Vorfreude und Hoffnung. Für die meisten eine Zeit voller Glücksgefühle ganz hoch oben auf Wolke 7. Irgendwann wechselt sich dieses positive Erleben ab mit Unsicherheiten und Ängsten. Es ist ein emotionales Auf und Ab, das wir auch sonst aus dem Leben kennen und nun mal einfach dazugehört.
Jedoch ist es während der Schwangerschaft ein bisschen anders, denn man sorgt sich nicht so sehr um sich selbst, sondern eher um das heranwachsende Leben im eigenen Bauch.
Es kommt nicht selten vor, dass die werdende Mutter über „leichte“ Schwangerschaftsbeschwerden klagt, diese Zeit als belastend erlebt oder gar mit der neuen Situation verunsichert oder überfordert ist. Ängste werden vielleicht sogar geschürt durch „Übervorsorge“, widersprüchliche Aussagen in Internet und Co. Denn das Schwangersein ist in unserer hochzivilisierten Welt schrecklich unnatürlich geworden.
Man kann nie wissen, was das Leben für einen selbst bestimmt hat. Man kann aber Einfluss darauf nehmen, wie man mit dem umgeht, was einem begegnet. So spielen während der Schwangerschaft klar der körperliche Aspekt (die Yogaübungen), aber auch vor allem der mentale Aspekt (Atemübungen und Meditation) für Gesundheit, Psyche und Wohlbefinden eine sehr große Rolle.
Yoga, Atmung & Meditation
Der beste Weg, Kindern ein erfülltes Leben nahezubringen, ist nicht der, das eigene Leben zu opfern, sondern der, selbst ein erfülltes Leben zu leben.
Wir wissen, dass das Zusammenspiel von Yogaübungen, Atmung und Meditation die eigene Intuition stärkt – perfekt also für Schwangere, um in allen Situationen gelassen zu bleiben und später eine selbstbestimmte Geburt zu erleben.
Die Verbindung zwischen Mutter und Kind kann bereits während der Schwangerschaft positiv beeinflusst werden. Einerseits durch Bewegungen, bei denen das Kind massiert und geschaukelt wird. Es kann so die Unterstützung der Mutter spüren und fühlt sich getragen.
Außerdem werden damit viele leichte Schwangerschaftsbeschwerden – wie zum Beispiel Kreislaufprobleme oder Rückenschmerzen – gelindert oder verschwinden sogar ganz.
Meditation
„Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven und Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung.“
(J. Krishnamurti)
Viele Frauen sind heutzutage sehr weit weg von dieser hier angesprochenen Fähigkeit.
Geführte Meditationen schulen die Konzentration. Schwangere lernen dabei, sich besser zu fokussieren, haben dabei eher die Muße, sich mit den Veränderungen vertraut zu machen, diese anzunehmen und sich mit ihrem Kind zu verbinden. Begleitende Affirmationen unterstützen diese Praxis.
Die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf die Atmung hilft, den Körper zu harmonisieren, Stress abzubauen und den Geist zu beruhigen, sodass sich die meisten am Ende der Übungspraxis einfach richtig wohlfühlen und bewusst gut für sich gesorgt haben.
Ein unterstützendes Mantra für Schwangere während der Meditationspraxis könnte sein: „Ich genieße die wunderbare Nähe zu meinem Kind“.
In der Meditation zählt tatsächlich nur eins: ruhig im Moment zu verweilen. Sich selbst liebevoll anzunehmen. Seine Gedanken, seinen Körper, seine Umgebung. Ohne Wertung oder Urteil.
Verbindung Atem & Becken
Ich atme ein und komme zur Ruhe. Ich atme aus und lächle. Heimgekehrt in das Jetzt, wird dieser Moment ein Wunder.
(Thich Nhat Hanh)
Die Atemwahrnehmung während der Übungspraxis ist der Schlüssel zu einer selbstbestimmten Geburt und es empfiehlt sich, diesem ganz natürlichen Prozess daher etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Besonders während der Schwangerschaft ist es sinnvoll, ab und an ganz bewusst eine Pause zu machen, den Atem zu beobachten, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten und sich mit dem Kind zu verbinden.
Zudem ist interessant, dass physiologisch betrachtet der Kiefer einen direkten funktionalen Bezug zum Becken hat. Wenn wir also „verbissen“ sind oder tatsächlich der Kiefer angespannt ist, so ist es auch sehr wahrscheinlich der Beckenboden.
Wenn der Kiefer locker ist und unser Gesicht weich und gelöst, kann der Beckenboden demnach auch besser entspannen. Eine der wichtigsten Fähigkeiten für Frauen unter der Geburt. Schwangere dürfen daher gern beim Üben durch den leicht geöffneten Mund ausatmen. Dies unterstützt die Entspannung, das Lockerlassen und sensibilisiert die Wahrnehmung. Übungen können mit dem Tönen von Vokalen begleitet werden.
Atemübung während der Schwangerschaft Natürlicherweise wird mit der Ausatmung eher der Beckenboden aktiviert und mit der Einatmung entspannt. Das passiert fast automatisch. In der Schwangerschaft kann es als Übung jedoch sinnvoll sein, den Beckenboden mit der Einatmung zu aktivieren (also andersherum als intuitiv) und mit der Ausatmung zu entspannen. Während der Geburt geht es um das Loslassen und dies geschieht mit der Ausatmung. So kann die Schwangere das bewusste Entspannen mit der Atmung lernen und unter der Geburt gekonnt einsetzen. |
Fazit
Eine gut gewählte Übungspraxis kann Frauen während der Schwangerschaft wunderbar begleiten und sich so zu einem Ritual zwischen Mutter und Kind entwickeln, was auch nach der Geburt weiter Bestand haben wird. Der Bund zwischen Mutter und Kind wird gestärkt, denn von Anfang an bekommen die Kleinen mit, wie wichtig und wertvoll das „nach innen horchen“ ist.
Eine gut konzipierte Yogaklasse wird all dies erfüllen, was werdende Mütter sinnvoll unterstützt und am Ende vielleicht sogar ein Leben lang begleitet. Die Fähigkeiten, um Pränatal-Yoga zu unterrichten, kannst du dir mitunter bei einem spezifischen Teacher Training zum Thema „Yoga für Schwangere“ aneignen. Katja Bienzeisler bietet hierfür eine Online Pränatal Fortbildung an, für die alle Newsletter-Abonnenten von Buddha Mind aktuell einen Gutschein über 100 Euro erhalten! |