Die Schweizer Yogalehrerin Gertrud Hirschi hat einfache Yoga-Übungen für zwischendurch im Büro zusammengestellt. Danach ist es ein Leichtes, wieder motiviert und voller Elan an die Arbeit zu gehen.
»Es ist sinnlos zu behaupten, derjenige, der sich von der Welt zurückgezogen hat, sei bedeutender als ein anderer, der in und mit der Welt lebt; es ist viel schwieriger, in der Welt zu leben und dabei Gott zu dienen, als sie aufzugeben und ein freies, sorgloses Leben zu führen.«
An dieses Zitat dachte ich, als ich wieder einmal vor einem Berg Unerledigtem saß und an die folgenden endlosen Arbeits-Stunden dachte. Als ich dann weiter an die aufmunternden und animierenden Worte von Swami Vivekananda dachte: „Sei ein Meister und nicht der Sklave der Arbeit. Arbeite nicht aus Pflicht, sondern aus Liebe!“ und seinen Rat einige Male wie ein Mantra vor mich hin flüsterte, war es, als würde ich von einer unsichtbaren Kraft auf eine höhere Ebene gehoben, ich fühlte mich stärker, meine Aufgaben und Verpflichtungen erschienen mir leichter und machten erneut Sinn.
Alles Tun sind Stufen, die uns zum Gipfel unseres spirituellen Zieles bringen. Ohne Weg – kein Ziel. In den meisten spirituellen Gemeinschaften, im Westen wie im Osten, ist die Arbeit, der Dienst an der Gemeinschaft, ein fester Bestandteil der spirituellen Praxis. Egal wo wir in der Welt stehen, laut Yoga hat es eine ganz bestimmte Bedeutung, daß wir da sind wo wir sind. Wir sind aufgefordert genau hier und jetzt unsere Pflicht zu tun, unser Bestes zu geben – geschickt zu handeln, nichts zu erwarten und es zu Ehre des Höchsten zu tun (so rät uns die Gita).
Es ist doch schön, wenn wir nicht mehr auf die Dankbarkeit und Anerkennung unserer Umwelt angewiesen sind, es ist schön zu wissen, daß jede Arbeit ihren Wert hat und uns spirituell weiterbringt. Keshav Dev sagt dazu: Egal was ihr tut, denkt dabei immer an das Göttliche. Als ich ihn fragte, wie dies zu verstehen sei, meinte er: „Denken Sie an eine Mutter, die all ihren Pflichten nachgeht, daheim aber ein krankes Kind hat. Sie macht was getan werden muß, aber im Herzen ist sie stehst bei ihrem Kind.“ Eine kleine Erinnerungsstütze diesbezüglich kann eine Blume, ein hübschen Stein oder ein Bild […]