Ein Plädoyer für die Notwendigkeit einer qualifizierten Ausbildung für Yogalehrer
Wohl niemand, der heute als Yogalehrer oder Yogalehrerin ernsthaft arbeitet, wird eine Übungspraxis allein aus sich heraus entwickelt haben. Uns ist die Wichtigkeit des überlieferten Wissens im Yoga, das heißt die Erfahrungsübertragung „von den Älteren“ bewusst. Anfangs ist es wichtig, sich klar zu machen, was man will und wie tief man in den Yoga einsteigen möchte. Das wird ausschlaggebend sein für die weitere Yoga-Arbeit. Unsere eigene Übungspraxis soll ein Kontinuum darstellen, eine Basis für alles, was wir weitergeben. Sie sollte – auf allen Ebenen – ständig weiter entwickelt, verfeinert und geläutert werden. Erst dann sind wir in der Lage, aus der eigenen Erfahrung heraus die Prozesse der Teilnehmer an unseren Yoga-Kursen zu begleiten, mit unerwarteten Ereignissen umzugehen und eine qualifizierte und hilfreiche Begleitung zu geben.
Wir treffen Yoga heute zu oft als rein körperliches Training an, reduziert auf eine Anzahl von zusammengewürfelten Übungen ohne ein Verständnis dafür, wie jeder einzelne Aspekt auf den anderen aufbaut und Teil einer ganzheitlichen Lehre ist. Wichtig ist jedoch, sich hier zu vergegenwärtigen, dass Yoga eine fundierte Schulung benötigt, dass die Betonung im Yoga mehr auf innerer Arbeit als auf äußerer Aktivität liegt und dass jeder Aspekt seinen Sinn hat.
Wenn Sie daran denken, Yoga-Lehrer zu werden, gibt es heute viele unterschiedliche Angebote. Es ist eine reichhaltige Lehre und ein spannendes Studium, das vor Ihnen liegt. Einiges von diesen Zusammenhängen kann man natürlich aus Büchern lernen, aber der Sinn des Yoga ist ein anderer, nämlich »die Bewegung von innen nach außen«, begleitet von jemandem, der den Weg selber gegangen ist. Wonach gilt es also zu suchen auf dem „Marktplatz“ Yoga? Die Angebote variieren von einem Wochenende, vier Wochen, Ausbildungen mit dem Mindeststandard der Yoga-Berufsverbände (ca. 650 Stunden) bis hin zu den tiefer gehenden Ausbildungsgängen einiger Yoga-Schulen, Yoga-Colleges und Yoga-Universitäten.
Die Vielschichtigkeit des Yoga verstehen
Wenn wir mit Yoga anfangen, bedeutet das für die meisten das Üben von Asanas (Körperhaltungen). Mit einer Vorerfahrung von etwa drei Jahren können Sie die Ausbildung zum Yogalehrer gut beginnen. Eine Ausbildung, die sich auf die verschiedenen Ebenen des Yoga bezieht, beinhaltet eine Fülle von Informationen und praktischen Anwendungen, die wie eine neue Sprache und Denkweise die Welt für den […]