Eine nicht alltägliche Hochzeitsreise erlebten der charismatische Däne Ole Nydahl und seine Frau Hannah im Jahre 1969. Sie befanden sich in den Flitterwochen im Himalaya, als sie dort dem 16. Karmapa begegneten, seine Schüler wurden und länger blieben als geplant. Nach drei Jahren der Meditation und des Studiums der buddhistischen Lehren beauftragte der 16. Karmapa sie, die Belehrungen des Diamantweg der westlichen Welt zugänglich zu machen. Somit gründete Lama Ole Nydahl im Auftrag der Karma Kagyü Linie seit 1972 mehr als 400 Zentren und Meditationsgruppen des Diamantwegs rund um die Welt
Im Vergleich zu anderen tibetischen Lamas dieser Linie wirkt Lama Ole Nydahl allerdings wie ein bunter Paradiesvogel. Auf den ersten Blick hat er nämlich nicht viel mit einem Lama, so wie wir sie kennen, gemeinsam: Ole Nydhal trägt Jeans, liebt schnelle Motorräder, Fallschirmspringen und schöne Frauen. Aber auf den zweiten Blick besitzt der energievolle Däne die rhetorische Fähigkeit, gerade jungen Menschen im Westen die buddhistische Lehre zeitgemäß zu vermitteln und zu zeigen, wie sinnvoll es ist, nicht alles zu persönlich zu nehmen.
Die Angst in Deutschland vor Terrorismus steigt. Was können wir tun, um mit dieser Angst leben zu können?
Ole Nydahl: Was kurzfristig möglich ist, tun wir meistens schon. Strategisch und langfristig wäre allerdings viel mehr machbar. Zum Beispiel sollte man Familien in armen Ländern Geld geben, wenn sie wenig Kinder haben, also eine Art Altersrente. Wir sollten auch dafür sorgen, dass in den Entwicklungsländern angemessene Renten gezahlt werden. Dadurch könnten wir die Überbevölkerung begrenzen – vor allem den so genannten „Youth Bulge“, den enormen Überschuss an jungen Männern, die in schwierigen Kulturen zu Gewalt neigen, weil sie keine Zukunftsperspektive sehen. Diesen Zusammenhang haben Friedensforscher bewiesen. Auch Fauna und Flora der Entwicklungsländer blieben dann erhalten, wodurch die Menschen ein reicheres Leben hätten. So könnten wir viele Probleme in den nächsten 20 bis 30 Jahren lösen.
Wie kann ich persönlich mit dieser Situation umgehen?
Ole Nydahl: Ich sage mir, dass schädliche Taten vor allem ein Ausdruck von Dummheit sind. Was die Menschen auch tun – sie tun es, um Glück zu finden und Leid zu vermeiden. Wer also etwas unternimmt, was ganz klar zu nichts als Leid führt, ist eher dumm als böse – das […]