Als Vietnam-Veteran hält Power-Yoga Lehrer Geo Takoma absolut nichts vom Krieg. Weshalb er seinem Power Yoga-Buch für Männer trotzdem den Titel „Der Krieger in dir“ gab und wie Yoga gerade auch Männern dabei hilft, im Leben zu stehen, erzählt er in diesem Interview.
In den letzten Jahren wurde der Yogamarkt primär von Frauen dominiert. In vielen Yogakursen von beispielsweise 20 Teilnehmern gab es meist nur einen, maximal zwei männliche Teilnehmer. In letzter Zeit hingegen wandelt sich dieses Bild: Mehr und mehr Männer trauen sich auf die Yogamatte und merken schnell, dass sie hier nicht verweichlichen, sondern ganz im Gegenteil auf allen Ebenen gestärkt werden. Diese Entwicklung ist Yogalehrern wie Geo Takoma zu verdanken, dessen Buch „Der Krieger in dir“ gerade in Deutschland erschienen ist. Der kraftvoll und potent wirkende Amerikaner verdeutlicht seinen Artgenossen schnell, dass Yoga nicht verweichlicht, sondern Männer darin unterstützt, mehr und mehr in die eigene Kraft zu kommen, um den Anforderungen des Alltags auf allen Ebenen gewachsen zu sein.
Interview
YOGA AKTUELL: Wie würden Sie sich selbst in ein paar Sätzen beschreiben?
Geo Takoma: Ich bin 61 Jahre alt und unterrichte seit 31 Jahren Yoga. Und ich fühle mich heute sehr, sehr wohl. Ich kann körperlich sogar vieles machen, was mir mit 30 Jahren nicht möglich war. Zusammen mit meiner Frau lebe ich in Laguna Beach, Kalifornien, unterrichte Yoga und haben dazu auch zwei Bücher geschrieben. „Der Krieger in dir“, mein zweites Buch, ist gerade hier in Deutschland erschienen.
Darin erwähnen Sie kurz, dass Sie im Vietnam-Krieg waren. Welche Funktion hatten Sie dort?
G.T.: Ich war bei der Marine und war als Späher tätig. Wir haben feindliche Gebiete per Flugzeug oder zu Boden im Vorfeld untersucht und die Ergebnisse dann weitergeleitet.
Hat der Krieg Sie verändert?
G.T.: Ich war insgesamt 13 Monate im Krieg und kann im Nachhinein nur sagen, dass der Krieg mein Leben in eine vollkommen andere Richtung gelenkt hat. Als ich aus Vietnam zurückkam, empfand ich eine sehr große Ablehnung dem Krieg gegenüber und war tief traumatisiert von dem brutalen Töten, dass ich dort gesehen habe. Bevor ich in den Krieg gegangen war, war ich ein Athlet, aber ich konnte nach meiner Rückkehr aus Vietnam in dieser Form keinen Sport mehr betreiben, weil mich […]