Lesen Sie hier über ein uraltes vedisches Ritual, das Sie mit der Tiefe Ihrer Herzenergie verbindet und somit zur Essenz des Daseins führt.
Das Herz (hrdaya) ist im vedantischen Denken der Sitz des Selbstes oder Atman. Verwirklichung des Selbstes im Herzen ist die vedantische Formel für Moksha oder Erlösung. Die Upanishaden loben das Selbst im Herzen in einer reichen Anzahl von Versen und machen es zum Gegenstand vieler vidyas (Arten des Wissens/Wissenschaftszweige). Gleiches gilt für eine Reihe neuerer vedantischer Texte bis in die moderne Zeit hinein. Wenn wir uns auf uns selbst beziehen, weisen wir auf unser Herz hin. Im Gegensatz zu unserem Herzen ist unser Geist lediglich unser Computer-System, in dem wir Informationen, nicht jedoch unser wahres Bewusstsein oder unsere Selbst-Identität aufbewahren.
Und dennoch ist das Herz nicht nur der Wohnsitz unseres Selbstes, sondern als solcher ist es zugleich die Quelle der Hauptaspekte und Anlagen unserer gesamten Natur als verkörperte Seelen. Wie die Yoga Sutras besagen, ist es der Sitz des Auffassungsvermögens (chitta). Damit ist nicht das äußere sondern das innere Auffassungsvermögen gemeint, der Kern- oder Ursprungsgeist, die Quelle all unserer karmas und samskaras. Gleichermaßen ist das Herz die Quelle von prana oder der Lebensenergie – der Kraft, die unsere verschiedenen Körper von Geburt zu Geburt belebt, nicht allein als Atem, sondern als antreibende Kraft hinter allem, was wir tun oder denken können. Darüber hinaus ist das Herz die ultimative Quelle der Sprache, und wenn wir die Wahrheit sprechen, dann sprechen wir aus dem Herzen heraus.
Das Herz ist der Ursprung unseres gesamten Seins. All unsere unterschiedlichen Fähigkeiten sind wie mannigfache Strahlen, die vom zentralen Licht des Herzens ausgehen, das wie die Sonne ist. All unsere Energien sind Kanäle der Energie des Herzens, wie weit auch immer sie von dort aus wandern. Im Tiefschlaf kehren wir zu diesem inneren Licht zurück, um Frieden und Erneuerung zu erlangen.
Darin zeigt sich, dass wir nicht einmal einen einzigen Tag von ihm getrennt sein können. Dennoch ist das Herz nicht allein der Ursprung unseres individuellen Selbstes (atman). Es ist auch der Ort der Einheit und Verbindung mit dem universalen, kosmischen Selbst (brahman). Es erstreckt sich nicht nur vollständig über unsere individuelle Existenz, sondern ebenso über das gesamte Universum. Dem Herzen […]