Patricia Thielemann-Kapell ist mit den Berliner „Spirit Yoga“-Studios und dem gleichnamigen Stil in den letzten Jahren in der Szene bekannt geworden. Mit YOGA AKTUELL sprach sie über Wertarbeit im Yoga, das Anwachsen von Spirit Yoga und das Geheimnis ihres Erfolgs
Patricia Thielemann-Kapell leitet gemeinsam mit ihrem Mann Brian Kapell die Spirit Yoga Studios. Seit der Eröffnung des ersten Studios im Jahr 2004 in den Rosenhöfen ist Spirit Yoga stetig gewachsen. Inzwischen gibt es nicht nur ein zweites Studio in Charlottenburg, sondern Spirit Yoga ist auch eine Marke geworden. Die Eröffnung eines dritten Studios ist für das Jahr 2012 geplant.
YOGA AKTUELL: Du warst Schauspielerin, bevor du Yogalehrerin wurdest. Wie ist dein Wunsch entstanden, Yoga zum Beruf zu machen?
Patricia Thielemann: Es gibt viele Parallelen zwischen Schauspielerei und Yoga. Als Yogalehrer benötigt man ein Gefühl dafür, was ein Raum für eine Energie braucht, und wie viel man da hineingeben muss, stimmlich und energetisch, um eine Klasse in einem guten Aufbau hoch- und wieder herunterfahren zu können. Wenn man eine Geschichte erzählt, ist das nicht viel anders. Ich konnte viele Dinge von der Schauspielerei in den Yoga übertragen, und dieser Weg war für mich ein sehr heilsamer Weg. In der Schauspielerei begegnet man ziemlich vielen Menschen, die nach Anerkennung und Liebe suchen und denen es nicht immer darum geht, einfach nur eine gute Geschichte zu erzählen, weil sie schauspielerische Talente haben. Oft geht es darum, endlich gesehen zu werden im Leben, das war bei mir vielleicht nicht anders. Durch Yoga habe ich begriffen, dass es nicht um mich geht oder darum, wie ich aussehe, sondern darum, was ich in dem Moment einbringe. Das fand ich sehr heilsam. Und das andere vermisse ich auch überhaupt nicht, zumal ich die Leute in der Yogaszene als sehr viel angenehmer wahrnehme. Es geht dort mehr um Authentizität und nicht darum, das Schillernde und das Drama im Leben noch mehr aufzubauschen.
Was bedeutet es für dich, Yogalehrerin zu sein?
Es bedeutet für mich, immer in Verbindung zu sein mit dem, was wirklich wesentlich ist, was auch authentisch ist, mit dem Kern der Dinge, und das durch meinen Unterricht in anderen Leuten freizusetzen. Sie daran zu erinnern, worum es wirklich geht, und eine Inspiration für andere zu […]