Durch die fünf Hüllen des Seins zum Lebensthema: das Kosha-Modell als Landkarte für den Yogatherapeuten und seinen Schützling
Oft beginnt der spirituelle Weg mit körperlichen Beschwerden, für die von der Medizin keine befriedigenden Lösungen angeboten wurden. Denn die Wurzeln liegen in tieferen Schichten der Seele. Bei Yoga Vidya in Bad Meinberg wird das aus dem Jnana-Yoga stammende Konzept der fünf Koshas (Hüllen) als Modell eingesetzt, Menschen zu begleiten. Ausgehend von physischen Signalen, wandern Therapeut und Teilnehmer langsam gemeinsam zur Wahrnehmung subtilerer Energieflüsse. Langfristig können dadurch Emotionen und geistige Haltungen gezielt berührt werden. Nicht alle Krankheiten werden durch Yoga geheilt. Aber Yogatherapie zeigt eine Möglichkeit, sich heil zu fühlen. Es ist ein Weg, den die Teilnehmer nicht alleine, aber selbst gehen müssen. Fragt man Menschen, warum sie keine Asanas machen, ist die Antwort oft: Ich habe nicht genug Zeit dafür. Dabei ist Zeit die Ressource, die bei chronischen Beschwerden und psychosomatischen Leiden zumeist in hohem Maße benötigt wird. Ob man beim Orthopäden auf die Spritze wartet oder beim Aufsuchen von Heilern auf die Entfernung negativer Einflüsse aus der Aura hofft, in beiden Fällen bleibt die Grundhaltung passiv. Yogatherapie begleitet die Teilnehmer hingegen dabei, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Am Anfang stehen für die meisten Teilnehmer in der Regel Asanas und Atemübungen aus dem Hatha-Yoga. Je intensiver die Beschäftigung damit wird, desto mehr gehören anschließend auch umfangreichere Aspekte dazu. Mahashakti Uta Engeln, Leiterin der Yogatherapie in Bad Meinberg, rät dann schon mal jemandem, z.B. einem Gesangsverein beizutreten. Denn wenn es zu Anfang Berührungsängste mit Mantras oder Reinigungsübungen wie den Kriyas gibt, so sind doch im Alltag vielfältige Möglichkeiten vorhanden, yogische Techniken umzusetzen. Und ein Thema wie Chakra-Arbeit wird anschaulicher, wenn man es in Kontexte setzt wie die eigene Kraft zu finden, das Herz zu öffnen und Beziehungen zu verbessern.
Das Erstgespräch
Eine yogatherapeutische Anamnese beginnt oft mit den Worten: „Erzähl’ mal!“. Das ist ein hilfreicher Start, denn die meisten Teilnehmer sind froh, endlich jemanden gefunden zu haben, der einfach einmal zuhört. Sie beginnen mit ihrer akuten Situation und berichten, was für sie am dringlichsten ist. In den meisten Fällen geht es zunächst um körperliche Symptome, akute Verspannungen oder chronische Beschwerden. Wer sich schon mit seiner Vergangenheit beschäftigt hat, erzählt davon in der […]