Worte aus dem Sanskrit: Ursprüngliche Bedeutung & moderne Interpretation, übersetzt und übertragen in unsere Kultur und Zeit. Diesmal: Buchstabe ‚H‘
Das Herz ist das Zentrum. Das Herz ist alles, es ist Brahman. Hrd – das Herz, und Ayam – das Zentrum. Hrdaya ist das innerste Selbst, das innere Auge. Doch es ist nicht kühl, wie das dritte Auge, sondern heiß, wie ein Herz. Es hat die Kraft, die Gedanken zu zerschmelzen, so wie die Sonne den Schnee zerschmilzt.
Hrdaya wünscht sich, dass die Gedanken und Erfahrungen ins Innere fallen, so tief, bis sie das Herz berühren. In der Hitze des Herzens verglühen sie oder transformieren sich. In jedem Fall ist das Herz angefacht, berührt, und nur so kann es leuchten.
Die Dinge brauchen Zeit, um zu sinken. Der Atem braucht Zeit, um tief zu gehen. Schnell atmen, und durch Gedanken und Erfahrungen rasen, führt dazu, dass die Dinge sich an der Oberfläche bewegen wie Luftblasen. Sie erreichen das Herz nicht und lösen keine
Reaktion des Herzens aus. Und ohne das Brennen des Herzens – wie wissen wir, welcher Weg der richtige ist?
In der Brhadaranyaka Upanishad werden die drei Silben des Wortes Hrdaya erläutert: Hr – ein Geschenk bringen. Da – ein Geschenk empfangen. Ya – in den Himmel aufsteigen.
Wahres Beschenken und Empfangen kommt vom Herzen und geht zum Herzen. Es ist ein Kompliment, ein Liebesblick, oder auch der Atem, den wir unaufhörlich empfangen und abgeben. Es bringt uns zum Himmel. Es bringt uns in den Körper, sticht in uns hinein, mitten ins Herz, bis alles verbrennt, bis nichts bleibt als reines Bewusstsein und Glückseligkeit, Hrdaya.