Ayurvedische Augenpflege für einen strahlenden Blick
Sie können funkeln wie Diamanten, blitzen wie Sterne und klar wie ein Bergsee sein. Die Augen sind es normalerweise, die zuerst den Blick auf sich ziehen, wenn man einen anderen Menschen ansieht. Ein einziger Augenaufschlag kann höchste Verzauberung hervorrufen. Nun ja, allerdings nicht an einem dieser ungeliebten Tage, an denen man morgens in den Spiegel schaut und in winzige, verquollene Äuglein blickt, die eindrucksvoll von dunklen Rändern umrahmt werden. Zugegebenermaßen sind das oft die Tage, an denen man aufgrund eines vorübergehend etwas unsoliden Lebensstils zunächst mal Probleme hat, die Augen überhaupt aufzubekommen. Für Präventivmaßnahmen ist es dann aber zu spät, die kann man sich höchstens für die Zukunft inständig geloben. Eine Behebungsstrategie muss her. Egal ob man im klassischen Sinne jemandem schöne Augen machen will oder einfach nur nicht auf Augenringe steht – es kann nie schaden, ein paar Tricks zu kennen, wie müde Augen schnell wieder frisch aussehen. Manche Menschen sagen ja, für solche Fälle sei das Make Up erfunden worden. Klar kann man die dunklen Ränder beispielsweise mit Abdeckstift zukleistern, aber wirklich wohl fühlt man sich damit in der Regel nicht und wenn man zu dick aufträgt, sieht es schnell unnatürlich aus.
Sicherlich kommt es hierbei ein bisschen darauf an, welche Produkte man benutzt: atmungsaktive Make Ups, z.B. aus der Naturkosmetik, sind angenehmer als Präparate, unter denen die Haut nicht atmen kann und sich nur noch müder anfühlt. Aber im Ayurveda kennt man Alternativen, um dunkle Ränder aufzuhellen. Eine Mixtur aus einem Teelöffel Zitronensaft und einem Teelöffel Tomatensaft, die man auf die dunklen Stellen aufträgt und kurz einwirken lässt, kann ebenso aufhellend wirken wie gestoßene Minze. Wer etwas mehr Zeit hat, gibt eine geriebene rohe Kartoffel in ein feinporiges Tuch und legt dieses für ca. eine viertel Stunde auf die Augen, die anschließend mit warmem Wasser gereinigt werden. Diese Taktik hilft auch gegen geschwollene Lider oder so genannte „Tränensäcke“ unter den Augen; in diesem Fall sollte man jedoch hinterher mit kaltem Wasser spülen, das besser als warmes Wasser zum Abklingen der Schwellung beitragen kann. Auch gebrauchte Schwarzteebeutel, mit kaltem Wasser befeuchtet, können hier prima Wiederverwendung finden – sie werden einfach für ein paar Minuten auf die Augen aufgelegt und helfen dank der Gerbstoffe gegen die Schwellungen. Alternativ kann man auch Wattebällchen mit abgekühltem starken Tee tränken. Beide Varianten sind zugleich ein gutes Tonikum bei müden Augen. Noch effektiver ist ein Tee aus Augentrost. Er ist jedoch nicht trinkbar, sondern muss extra für den Pflegezweck gebrüht werden.
Übrigens ist sogar an der berühmten Gurkenmaske was dran: Gurkenscheiben für ein paar Minuten auf die Augen zu legen soll tatsächlich Linderung bringen. Genau wie beim Verzehr wirkt die Gurke auch äußerlich kühlend, ohne jedoch die Schockwirkung zu haben wie über Nacht ins Eisfach gelegte Löffel, auf die manche Frauen als Geheimwaffe gegen geschwollene Augen schwören. Wenn Sie keine Gurken, aber Avocados im Haus haben, können Sie auch diese verwenden. Und was kann man der Haut um die Augen herum Gutes tun, wenn sie trocken ist und spannt? Die dünne Haut um die Augenpartie ist empfindlich und verträgt nicht alle Cremes. Auch können starke Duftstoffe die Augenschleimhäute reizen. Daher empfehlen sich spezielle Augencremes. Ayurvedische Rezepturen arbeiten z.B. mit Inhaltsstoffen wie Mandel- oder Sesamöl. Diese nähren die zarte Augenhaut ohne sie zu belasten. Manche Cremes enthalten auch das Kraut Manjishta, das man im Ayurveda für seine kühlenden und entgiftenden Eigenschaften schätzt. Die Augencreme sanft auftragen und Sie merken sofort, wie die Haut entspannt. Bonus nach diesen Maßnahmen: die ayurvedischen Kajals von Lakshmi, die Unreinheiten binden und mit hochwertigem Kampfer die Augen klären (vgl. Yoga aktuell Heft 35). Es gibt sie sogar als farblose Pflegekajals für den Mann und zum Auftragen für die Nacht. Eine Wohltat!
Schwellungen und Ränder unter den Augen sind übrigens nicht unbedingt ein reines Nach-der-Party-Phänomen. Verquollene Augen, sofern nicht auf Allergien zurückzuführen, können unter anderem auch in Folge von zu salzigem Essen oder zu geringer Flüssigkeitszufuhr entstehen. Beides kann nämlich genau wie Alkoholkonsum zu Lymphstauungen führen. Dunkle Ränder können auf Vitaminmangel und langfristigem Schlafdefizit beruhen. Ein Augenmerk auf vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung, ausreichendes Trinken und genügend Schlaf ist also das beste Elixier. Das betrifft auch die Faltenbildung – achtet man auf eine Kost, die reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen ist, hält man dadurch die Haut elastisch und schützt sie vor Freien Radikalen, die die Hautalterung vorantreiben. Insbesondere Vitamin A ist überdies für die Sehkraft von Bedeutung. Öfter mal Möhren zu essen, ist also für die Augen sehr gesund.