Worüber man sich als Yogalehrer bewusst sein sollte – der „Feinschliff“ kommt in Ausbildungen manchmal zu kurz
Es ist noch nicht allzu lange her, da war der Unterricht zwischen Yogalehrer und Schüler eine sehr intime Beziehung. Der Schüler saß zu Füßen des Gurus, lauschte seinen Worten und folgte seinen Anweisungen. Oftmals dauerte die Ausbildung viele Jahre. Dabei wuchs der Zögling unter dem achtsamen Auge seines Meisters langsam aber stetig in seine Rolle als zukünftiger Yogalehrer. Die Zeiten haben sich geändert und heute kann man sich bereits in einem mehrwöchigen intensiven Crashkurs zum Yogalehrer ausbilden lassen. Vermittelt wird dabei oftmals nur das Allernötigste. Den Feinschliff muss man sich später in verschiedenen Fortbildungen aneignen. Hierzu zählt zum Beispiel, sich der herausragenden Bedeutung der verbalen und nonverbalen Kommunikation im Yogaunterricht bewusst zu werden und entsprechend umzusetzen.
Kommunikation – das A & O des Unterrichts
Wie sehr eine herzliche und gleichzeitig konstruktive Beziehung zwischen Yogalehrer und Schüler im Wesentlichen von der Kommunikation bestimmt wird, ist vielen Yogalehrern nicht wirklich bewusst. Denn die Qualität der Beziehung hängt weitgehend von den verbalen und nonverbalen Signalen ab, die der Yogalehrer dem Schüler ab der ersten Begegnung vermittelt. Der Yogalehrer ist damit für ein positives kommunikatives Lernumfeld verantwortlich, das dem Schüler ermöglicht, dem Unterricht mit hoher Motivation und großem Interesse zu folgen. Denn was gibt es Schlimmeres, als eine langweilige Unterrichtsstunde, in der ein Lehrer den zu vermittelnden Stoff leblos runterpredigt, so als würde er gegen eine Wand reden. Deshalb sollte man als Yogalehrer darauf achten, ein hohes Maß an Achtsamkeit, Empathie und Bewusstheit (in Bezug auf die Wirkung von Worten und nonverbalen Signalen) zu entwickeln und dies entsprechend in den Unterricht mit einzubeziehen.
Achtsamkeit
Unter Achtsamkeit in Bezug auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis wird ein achtsamer Umgang mit den Schülern verstanden. Das heißt, dass man als Lehrer jeden Schüler so bewusst und so achtsam als möglich wahrnimmt und führt. Alle Schüler sind in ihrer Individualität gleich zu behandeln und zu motivieren. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, denn wie schnell passiert es, dass Lehrer für den einen Menschen mehr Sympathien empfinden als für einen anderen. Gerade hier kann man als Yogalehrer und -lehrerin auf wundervolle Weise üben, ob und wie sehr man ein yogisches Bewusstsein entwickelt hat. Bereits im Yogasutra […]