Über das Zusammenfinden zweier Welten – alte yogische Weisheit und Erkenntnisse der modernen Wissenschaft über einen Lebensstil, der Vitalität und innere Zufriedenheit bringt, stimmen stark miteinander überein.
Ich erinnere mich ziemlich genau an die Entdeckung meiner ersten „richtigen“ Falten kurz vor der Vollendung meines fünfunddreißigsten Lebensjahres. Vielleicht waren sie schon vorher da gewesen, und sie waren mir nur nicht aufgefallen – jedenfalls präsentierten sie sich mir an jenem Morgen so glasklar vor Augen, dass mir das Lächeln gefror. Eigentlich war ich immer der Meinung gewesen, dass mir als spirituellem Menschen, dessen Fokus ganz woanders liegt, mein Äußeres nicht so wichtig wäre. Aus irgendeinem Grund jedoch traf es mich mehr, als ich dachte.
Schon seit vielen Jahren lebe ich einen yogischen Lifestyle und beschäftige mich mit dem Leben von Heiligen und Meistern. Umso mehr war ich erstaunt, wie die modernsten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf den Themengebieten Gesundheit, Ernährung, Langlebigkeit und Psychologie zu den gleichen Schlüssen gelangten, die die Yogis durch Introspektion erfahren hatten und schon seit Jahrhunderten lebten und lehrten.
Werfen wir einen Blick auf das Leben der Yogis und Heiligen, so ist es stets durch diese Einfachheit gekennzeichnet, durch Selbstdisziplin und ein Sich-nach-innen-Wenden, hin zur Quelle des Lebens.
Ich erinnere mich an die Worte von Acharya Venugopal Goswami: „Unser heutiges Leben ist sehr komfortabel, aber gleichzeitig hat sich auch eine Unzufriedenheit eingeschlichen, ein Problem, das nur für Menschen existiert. Der Komfort hat großes inneres Unwohlsein und Depression mit sich gebracht. Je größer der physische Komfort, desto größer die Unruhe; mit zunehmender Distanz zu dieser Komfortzone nimmt der innere Frieden zu.“
Wenn wir uns diese Worte zu Herzen nehmen, dann tut uns ein gewisses Maß an Unannehmlichkeit, an „discomfort“ gut. Wenn ich an richtig faule Sonntage denke, die es ab und zu auch bei mir gibt, dann schleicht sich da im Laufe des Tages meist eine gewisse Unzufriedenheit ein, und was so gemütlich schien, endet mit zunehmender Dauer im Unbehagen – bis ich mir einen Ruck gebe, nach draußen gehe, aktiv werde, meine Sadhana praktiziere – dann fühle ich mich wieder wohl mit mir selbst und kann mir im Spiegel in die Augen schauen. Es kommt augenscheinlich auf das richtige Maß an, und genau das ist es, was uns […]