Resilienz und vagale Effizienz: Polyvagal-verkörperter Yoga hilft uns, unsere Nervensystemzustände zu reflektieren und einzuordnen, so dass wir aktiv aus unserem wachen Bewusstsein reagieren und unser Leben gestalten können.
Das Wissen über unser Nervensystem ist Macht. Es ist die Macht, wirklich tiefgehend mit uns selbst in Kontakt zu kommen, über alte Strukturen hinauszuwachsen, und unser höchstes menschliches Potenzial zu entfalten: Verbundenheit. Verbundenheit mit uns selbst, Verbundenheit mit unseren Mitmenschen und Verbundenheit zum kosmischen Feld / Gott / dem Universum. Der Yoga löst die Verknotungen des Geistes, so dass wir – wenn vielleicht auch nur für Momente – eine tiefere Verbindung zu unserer wahren Essenz fühlen, weit weg von unserer individuellen Lebensgeschichte.
Ich lade dich ein, mir in ein kleines Gedankenexperiment zu folgen: Stell dir vor, du hetzt nach einem langen und vollen Arbeitstag zu dem Yogastudio deines Vertrauens. Eigentlich fühlst du dich müde, aber etwas in dir flüstert: „Geh dahin.“ Du weißt aus Erfahrung, irgendwie geht es dir nach dem Yoga immer besser. Auf dem Weg dorthin nimmt dir ein anderes Auto die Vorfahrt. Du erschrickst – und fängst dann laut an, in deinem Wagen vor dich hin zu schimpfen. Deine Gedanken kreisen in Sturmböen in deinem Kopf umher. Dein Blick wird starr, die starke Anspannung im gesamten Körper nimmst du kaum wahr, weil du im Geist immer noch bei dem anderen Autofahrer bist. Dein System hat auf „Gefahr“ geschaltet. Endlich angekommen, bist du spät dran und dadurch noch mehr gestresst – aber schon an der Tür empfängt dich die angenehme Energie des Studios.
Du riechst vertraute Gerüche, du wirst vielleicht von einem freundlichen Gesicht und einer herzlichen Stimme begrüßt, du findest dich in der bekannten Umkleide wieder, du ziehst – fast ritualhaft – deine bequemen Yogasachen an und fühlst dich darin wohl. Ein tiefer Atemzug fließt in dich ein und wieder aus. Dein System stellt auf „Sicherheit” um. Du findest einen guten Platz für dich und deine Yogamatte. Dann lässt du dich darauf nieder, spürst die Matte unter deinem Körper, und weitere Anspannung fließt ab. Die Stunde beginnt, und du kannst den stressigen Arbeitstag nach und nach hinter dir lassen. Du kommst wieder bei dir an. Während und nach der Stunde kannst du bestimmte Situationen aus deinem Arbeitstag ganz neu betrachten und kommst auf kreative […]