Als Repräsentant der „Art of Living Foundation“ unterrichtet Swami Jyothirmayah weltweit Meditation und Atemtechniken. Im YOGA-AKTUELL-Interview spricht er unter anderem über die Quellen von Energie, Lebensfreude und schöpferischer Kraft und über die Wichtigkeit von Vertrauen und Mitgefühl.
Swami Jyothirmayah vermittelt tiefe Wahrheiten und Praktiken, die beim Zugang zu den innersten Quellen helfen können, in einer beeindruckenden Einfachheit und Klarheit. Einen unmittelbaren Eindruck von dem, was er unterrichtet, gibt auch seine Präsenz als solche – die heitere Ruhe, die er ausstrahlt, gepaart mit vollkommenem Zugewandtsein und mitfühlendem Verständnis für die schwierigen Aspekte des Lebens, erscheint wie ein Zeugnis von dem, was die Atem- und Meditationstechniken, die er an Schüler und Interessenten weltweit weitergibt, bewirken können.
Swami Jyothirmayah ist Swami der Art of Living Foundation (AOLF), jener international renommierten NGO, die 1981 von Sri Sri Ravi Shankar in Bangalore gegründet wurde. Bedingt durch die Corona-Krise hält er sich seit geraumer Zeit im AOL-Zentrum in Bad Antogast im Schwarzwald auf und führt sein Workshop-Angebot von dort aus online weiter. Mit YOGA AKTUELL sprach er über die Quellen der Lebensenergie, über wahrhaftige Freude am Dasein und darüber, was wir von Kindern lernen können.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Wie lange sind Sie inzwischen im Schwarzwald, und wie haben sich die Kommunikation mit ihren Schülern und das Unterrichten dadurch verändert?
Swami Jyothirmayah: Ich kam vor einigen Monaten nach Bad Antogast. Davor habe ich in der Regel mehr als fünfundzwanzig Länder jährlich bereist. Während des vergangenen Jahres fanden die Programme ausschließlich online statt, aber so ist die Situation eben. Ich versuche, so viel wie möglich erreichbar zu sein. Dabei muss man allerdings die unterschiedlichen Zeitzonen berücksichtigen – deshalb beginne ich meinen Tag um halb vier morgens, die Online-Einheiten starten um halb fünf. Im Wesentlichen gebe ich das weiter, was ich während der letzten dreiundzwanzig Jahre auf diesem schönen Weg gelernt habe, und ich höre mir auch dankbar an, was die Menschen mir erzählen. In letzter Zeit höre ich eine Menge berührende Geschichten von Leuten, die ihrem mentalen Wohlbefinden vor der Pandemie keinerlei Beachtung geschenkt haben, sich jetzt aber viel bewusster darüber sind, dass nicht nur körperliche Fitness oder die oberflächlichen Ebenen wichtig sind. Es scheint, als ob nun viele Menschen nach etwas Bedeutungsvollerem in ihrem Leben suchen.
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