Schauspieler, Filmemacher und Lu-Jong-Lehrer – Ralf Bauer, den viele noch lebhaft als den braungebrannten Surfer aus dem TV vor Augen haben, hat viele Facetten. Besonders in die tibetischen Lehren ist er tief eingetaucht. Im YOGA-AKTUELL-Interview wollten wir mehr darüber erfahren.
Fast neunzehn Jahre ist es her, dass Ralf Bauer auf dem YOGA-AKTUELL-Cover war und uns zum ersten Mal für die Rubrik „People“ ein Interview gab. Wie seine Praxis heute aussieht, wie sich seine Verbundenheit mit Tibet auch in karitativem Engagement äußert, und wie er vor mittlerweile fünfundzwanzig Jahren das erste Mal mit Yoga in Berührung kam, erzählt er in diesem Gespräch, in dem er auch darüber spricht, wie wichtig ihm Mitgefühl und gelebtes Miteinander sind.
Mein Bestreben ist es, dieses uralte Wissen der Tibeter zu erhalten, bevor es nur noch in Büchern zu bewundern ist. Der Verein Kinderlachen e.V. ist hier ein wunderbarer Partner geworden.
Interview
YOGA AKTUELL: Viele Menschen kennen dich als Schauspieler. Du bist aber auch als Yogalehrer aktiv. Magst du den Lesern und Leserinnen erklären, wie du zum Yoga gekommen bist?
Ralf Bauer: Ich habe in meiner Karriere zuerst drei Jahre lang eine Kindersendung moderiert. Dann habe ich für die ARD eine Surfserie gemacht. Wir haben jedes Jahr sechs bis sieben Monate in St. Peter-Ording gedreht. Es ging um Profisurfer, und ich hatte die Hauptrolle, in der ich die meiste Zeit am Strand barfuß laufen musste. Da das Wetter nicht immer gut und warm war, ist eine extreme Kälte in meinen Körper gezogen. Dazu kam noch falsches Verhalten am Abend: beim Italiener essen mit Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise, und dazu Rotwein trinken. Das hat dazu geführt, dass ich Rückenprobleme bekam. Die Rettung war zunächst eine Spritze vom Arzt, damit ich mich überhaupt weiter bewegen konnte.
Im Jahr 1998 habe ich mich in Thailand zurückgezogen und dort Tai-Chi-Privatunterricht genommen. Der Tai-Chi-Lehrer hat in der ersten Stunde gesagt: „First we do meditation. Then we do Yoga, and then we do Tai-Chi.“ Ich habe ihm dann geantwortet, dass Meditation okay ist und Tai-Chi auch, aber Yoga würde mich nicht interessieren. Dann wiederholte er: „First we do meditation. Then we do Yoga, and then we do Tai-Chi.“ So wurde ich […]