Seane Corn ist eine der profiliertesten Yogalehrerinnen weltweit. Im YOGA-AKTUELL-Interview spricht sie über Yoga auf und jenseits der Matte, ihr neues Buchprojekt und ihre Herzensbotschaft.
Die amerikanerische Yogalehrerin Seane Corn entdeckte ihre Liebe zum Yoga vor 30 Jahren in New York. Ihr großes Wissen, ihre besondere Art zu unterrichten, ihre Leidenschaft für Yoga und ihre ansteckende Fröhlichkeit haben sie bekannt gemacht. Mit ihrem wilden Lockenkopf, dem offenen Lachen und ihrer herzlichen Art begeistert und inspiriert sie tausende von Menschen. Darüber hinaus ist sie als soziale Aktivistin bekannt, die Yoga auch über die Matte hinausträgt. 2007 gründete sie Off the Mat, into the World, eine gemeinnützige Organisation, die Menschen unterstützt, in ihrer Gemeinschaft aktiv zu werden.
Ich fing an, in Kursen spirituellen Aktivismus zu lehren, weil ich Menschen dabei helfen wollte, ihren Lebenssinn zu erfüllen.
Interview
YOGA AKTUELL: Was bedeutet es für dich, eine Yogini zu sein?
Seane Corn: Es bedeutet, in einer Beziehung zu allem zu stehen – sei es zu unserem Planeten, den Tieren oder anderen Menschen. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass auf unserem Planeten Glück, Wohlwollen und Nachhaltigkeit für alle Seelen geschaffen werden.
Was sind die wichtigsten Aspekte deiner Yogapraxis?
Aus einem Gefühl der Liebe heraus zu agieren, zu dienen und sicherzustellen, dass ich an nichts teilhabe, das Missgunst schafft oder erhärtet. Um das tun zu können, muss ich die dafür notwendige innere Arbeit verrichten, damit mein Ego und meine Ängste nicht meine Entscheidungen bestimmen. Ich habe nicht verhandelbare Elemente meiner täglichen Praxis – ich nenne sie die Non-Negotiables. Dazu gehören Yoga, Meditation, Beten, eine achtsame Ernährung und Therapie. Ich weiß, wenn ich diese Dinge nicht konstant mache, werde ich müde und überfordert. Wenn ich überfordert bin, werde ich selbstgerecht, selbstkritisch und voreingenommen. Ehe ich mich’s versehe, sage oder tue ich dann Dinge, die zu Disharmonien beitragen.
Wenn ich aber meine Praxis befolge, bin ich geerdet, präsent, offen. Ich kann sicher sein, dass ich auch in konfliktreichen oder chaotischen Situationen achtsam bleibe. Die Asana-Praxis kann sich je nach Tagesform ändern. Was sich aber nie ändert, sind die Gebete und die Reflexion. Mein Gebet bietet mir den Raum, mich mit etwas Größerem als mir selbst zu verbinden.
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