Shayan Landrum ist als Ashtanga-Yogini in der internationalen Yoga-Community bekannt und reist mit ihrem Mann Ty und den gemeinsamen Kindern von Workshop zu Workshop. Im YOGA-AKTUELL-Interview erzählt sie vom Familienleben on the road.
Shayan Landrum reist gemeinsam mit ihrem Mann – dem renommierten Ashtanga-Yoga-Lehrer Ty Landrum – und ihren beiden Kindern in einem Van von Yoga-Retreat zu Yoga-Retreat.
Seit 2003 beschäftigt sich Shayan intensiv mit Naturheilkunde und Wellness. Mit einem Master of Science in Traditioneller Chinesischer Medizin arbeitete sie viele Jahre im Integrativen Medizinzentrum eines Krankenhauses in Boulder (USA), wo sie ein Yogatherapie-Programm entwickelte und die Ashtanga-Methode an die Bedürfnisse von Krebs- und Herzpatienten anpasste. Im Jahr 2006 lernte sie bei Pattabhi Jois in Mysore, darauf folgte mehr als ein Jahrzehnt täglicher Praxis im Yoga Workshop unter der Anleitung von Richard Freeman und Mary Taylor. Von 2014 bis zur Schließung im Jahr 2019 war Shayan zusammen mit ihrem Ehemann Eigentümerin und Leiterin des Yoga Workshops in Boulder.
Wir trafen die Yogini und sprachen mit ihr über den Einfluss der Yogapraxis auf ihre Mutterschaft und auf das Familienleben sowie über Wildschooling und die Kunst, sich weniger mit anderen oder mit den eigenen Vorstellungen zu vergleichen, um sich stattdessen auf das einzulassen, was das Leben für einen bereithält.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Viele Frauen, die vor der Geburt ihrer Kinder regelmäßig praktiziert haben oder sogar Yoga unterrichtet haben, müssen sich daran gewöhnen, dass sie weniger Zeit dafür haben, sobald sie Mutter werden. Wie bist du mit dieser Veränderung umgegangen?
Shayan Landrum: Ich denke, jede Frau will ihr Bestes geben, wenn sie Mutter wird, doch mit der Zeit stellt man fest, dass man nicht alles gleichzeitig schaffen und nicht allen Rollen gleichermaßen gerecht werden kann. Du wirst zwar Mutter, aber deshalb verschwinden die anderen Teile von dir ja nicht. Für mich war es deshalb wichtig zu lernen, weniger perfektionistisch zu sein und zu akzeptieren, dass ich nicht alles perfekt werde machen können. Und genau in diesem Punkt spielt Yoga eine wichtige Rolle für mich. Ich glaube, an den Tagen, an denen ich die Yogapraxis auslasse, gerate ich sehr leicht in Versuchung, mich mit meinen perfektionistischen Vorstellungen zu vergleichen, und scheitere damit natürlich auf ganzer Linie, und am Ende des Tages bin ich mir dann […]