Lachen hat keine Sprache, kennt keine Grenzen, unterscheidet nicht zwischen Herkunft, Religion oder Hautfarbe. Es ist einfach ein starkes Gefühl, das Menschen und damit die Welt vereint. Lachen steht jedem hier und jetzt sofort zur Verfügung – auch dir! Doch nicht jeden Tag können wir über Witze lachen und der individuelle Sinn für Humor ist uns in die Wiege gelegt. Die Frage lautet also: Wie nutzen wir die heilsame Kraft des Lachens bewusst für uns?
Lachen basiert auf dem Grundprinzip von Spannung und Entspannung. Lachen ist Spannung, Atmen ist Entspannung. Lachen stärkt und stimuliert auf natürliche Weise das Immunsystem, erweitert die Blutgefäße, stärkt die Lungen, senkt den Blutdruck. Zudem ist es ein natürliches Schmerzmittel. Da beim Lachen kein bewusster Gedankenprozess stattfindet verbinden sich alle unsere Sinne auf natürliche und mühelose Weise in einem Augenblick der Harmonie, Freude, Frieden und Entspannung. Lachende Menschen sehen fröhlicher und attraktiver aus und fühlen sich jünger.
Beim Lach-Yoga gibt es drei verschiedene Lachtechniken:
- Wertbasierte Lachtechniken
Bestimmten Gesten, die wir während des Lachens ausführen, schenken wir eine bestimmte Bedeutung sodass unser Unterbewusstsein ihre tiefen Werte erkennt. - Yoga-Lachtechniken
Verschiedene, veränderte Yoga-Haltungen, die fdas körperliche und geistige Wohlbefinden stärken - Spielerische, dynamische Lachtechniken
Sie unterstützen uns darin, unsere Verspieltheit wiederzufinden, um unsere Hemmungen und Scheu abzubauen.
Wichtige Richtlinien für erfolgreiches Lach-Yoga
- Halte so lange wie möglich Augenkontakt zu den Menschen mit denen du lachst. Wenn du Übungen alleine machst, mach sie vor dem Spiegel. Lachen steckt an!
- Wir beginnen mit vorgetäuschtem Lachen. Tu so, als ob – bis es dann wirklich so ist. Probier’s aus! Gib dir die Erlaubnis, einfach drauflos zu lachen, der Rest kommt von alleine.
- Mache alle Übungen ohne allzu große Kraftanstrengung, fühle dich dabei frei wie ein Kind.
Vorbereitende Übung
Die Ho Ho Ha Ha Ha-Übung
Ohne diese Übung ist Lach-Yoga undenkbar – egal ob du alleine übst oder in der Gruppe. Sie bringt umgehend Entspannung und lädt zur Fröhlichkeit ein. Diese Übung kannst du allein, mit Partner oder in der Gruppe anwenden. Sie stimuliert die Handreflexzonen, reinigt die Atemwege, aktiviert das Zwerchfell und erhöht dein Energieniveau.
Stell dich oder setz dich bequem hin. Fasse mit beiden Händen an deinen Bauch und sage: „Ho Ho Ha Ha Ha”. Wiederhole es ein paar Mal.
Du wirst spüren, wie sich die Bauchmuskulatur anspannt und sich das Zwerchfell bewegt. Wiederhole den Satz und fasse die dabei an den Kehlkopf. Nimm die Schwingung wahr.
Um die Übung noch zu verstärken, klatsche dabei rhythmisch in die Hände. Spreize dabei die Finger und halte sie unter Spannung, so dass die ganze Handinnenfläche stimuliert wird. Klatsche ruhig etwas fester.
Wiederhole diese Übung 5-7 x und wende sie nach jeder Lachübung an.
Lach mit dir!
Diese Übungen kannst du wunderbar vor deiner Yogapraxis machen, sie lockern auf und entspannen. Du kannst sie auch morgens vor dem Spiegel machen – das ist besonders wirkungsvoll an Tagen, an denen du mit dem linken Fuß aufgestanden bist.
Beginne mit der Ho Ho Ha Ha Ha-Atmung und mache zwischen allen Übungen eine kurze Atempause.
Das Anerkennungslachen
Das anerkennende Lachen ist ein wertbasiertes Lachen. Es erinnert dich daran, wie wichtig es ist, dir selbst immer wieder Anerkennung zu schenken. Bei dieser Form des Lachens werden die Spitzen von Zeigefinger und Daumen zu einem kleinen Kreis zusammengelegt. Dann bewegst du die Hand ruckweise vorwärts und rückwärts. Schau in den Spiegel und lach dich selbst an, und zeig dir, dass du dich anerkennst.
Das befreiende Lachen
Beim befreienden Lachen wirfst du die Arme hoch und lachst dabei herzlich 30–60 Sekunden. Die Arme sollten wie ein Trichter möglichst nach Außen zeigen, um den Brustkorb zu weiten. Lass die Arme so lang als möglich in dieser Stellung und wechsle lachen und atmen ab.
Die Übung wirkt befreiend und entspannend zugleich. Du kannst sie auch gut bei einem Spaziergang in der Natur machen.
Das Bärenlachen
Stell dich an einen Türstock und reibe deinen Rücken daran, während du in die Knie gehst und wieder hochkommst. Die Auf-, Abwärts- und Rubbelbewegung wird durch ein kräftiges, tiefes und kreatives Lachen unterstützt. Wiederhole 3 x ca. 30-60 Sekunden lang. Diese Übung heitert auf und bringt dich in Schwung, weil der ganze Körper mit einbezogen wird.
Die „JA“ Energieübung
Stehe aufrecht und bringe die Hände auf Brusthöhe, die Handflächen zeigen zueinander.
Atme durch die Nase ein und ziehe dabei das rechte Bein so hoch wie möglich, dann stoße am höchsten Punkt den Schrei „JA!“ so laut wie möglich aus und unterstütze den Schrei mit einer Abwärtsbewegung deiner Arme und dem rechten Bein. Wechsle das Bein und wiederhole die Übung mehrfach auf jeder Seite.
Du kannst diese Übung im Geiste mit Sätzen wie „Ich sage JA zum Leben!“. oder „Ich sage JA zu mir!“ verbinden. Sie bringt dich sofort in einen guten energiereichen Zustand und bejaht das „Jetzt“.