Egal ob in Nepal, Tibet, Ladakh, Bhutan oder in westlichen buddhistischen Zentren: Es gibt eine Auswahl an buddhistischen religiösen Persönlichkeiten, die du kennen solltest, wenn du dich für den inneren Weg der Befreiung interessierst. Wir haben die wichtigsten Gottheiten für dich in einer neuen Serie zusammengestellt, weil sie dich auf deinem Weg zur inneren Freiheit inspirieren können.
Was macht den Buddhismus besonders?
Das Herausstellungsmerkmal des Buddhismus besteht im Gegensatz zu vielen anderen Religionen darin, dass es sich hierbei nicht um eine theistische Religion handelt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass der Begründer des Buddhismus ein ganz normaler Mensch war: Siddhartha Gautama.
Wer war Siddhartha Gautama?
Er wuchs als Sohn eines Herrschers wohlbehütet im Reich seiner Eltern auf, lebte ein Leben in Luxus, spürte aber, dass ihm trotzdem etwas fehlte, was ihn in der Tiefe erfüllte und glücklich machte.
Diese innere Unzufriedenheit führte dazu, dass er eines Tages einen Ausflug machte, bei dem er einen Greis, einen Fieberkranken, einen Leichnam und einem Wandermönch begegnete. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass kein Mensch vor Krankheit, Alter und Tod verschont bleiben würde. Egal wie arm oder reich man ist. Der Mönch beeindruckte Siddhartha am meisten, denn er schien unberührt von dem Leid und schien vollkommen in sich zu ruhen. Diese friedliche Ausstrahlung berührte den jungen Gautama so tief, dass er beschloss, alles hinter sich zu lassen, um ebenfalls inneren Frieden zu finden, den er viele Jahre später unter dem sogenannten Bodhibaum fand. Dort erkannte er, dass sämtliche Sinneseindrücke, Erinnerungen und Vorstellungen, Körperempfindungen und Gefühle etwas in ihm auslösten und dazu führten, dass er sich entweder angezogen oder abgelehnt fühlte.
Diese Einsicht führte dazu, dass er das Gesetz von Ursache und Wirkung erkannte. Dieses lautet: Nichts in diesem ganzen Universum existiert aus sich selbst heraus. Alles, was wir denken und tun, hat Auswirkungen auf uns selbst und andere. Selbst dann, wenn wir es in diesem Moment nicht unmittelbar erkennen können. Er erkannte die Vergänglichkeit von allem und jedem. Dadurch wurde sein eigener Geist noch ruhiger, sodass jede Form der Begierde und Ablehnung sich auflösten und sein Geist infolgedessen vollkommen klar, still und stabil und frei von Anhaftung und Ablehnung wurde. Diese Erfahrung führte zu einer totalen Transformation, die aus Siddhartha Gautama einen Buddha machte, was so viel bedeutet wie „der Erwachte“.
Danach vermittelte der Erleuchtete 45 Jahre lang seine Lehre. Eine seiner Kernaussagen lautete, dass jeder Mensch Befreiung erfahren kann und jeder die Wahrheit in sich selbst suchen soll.
Die Entstehung buddhistischer Gottheiten
Nach Buddhas Tod entwickelten sich viele verschiedene Schulen und Gottheiten. Im Gegensatz zu anderen Religionen verehren Buddhisten nicht nur eine Gottheit, sondern können verschiedene Gottheiten und Bodhisattvas anbeten. Bei einem „Bodhisattva“ handelt es sich um menschliches Wesen, das von seiner geistigen Natur her die Buddhaschaft erlangt hat, aber das Gelübde abgegeben hat, so lange zur Erde zurückzukehren, bis alle Wesen in allen Welten die Buddhaschaft erlangt haben.
Für viele ist der Buddhismus in dem Sinne auch keine Religion, bei der es um die Anbetung einer Gottheit geht. Es gibt also keinen Gott im Buddhismus in dem Sinne, wie es ihn zum Beispiel im Christentum gibt: Ein Gott, der auf uns aufpasst und über uns richtet. Es gibt im Buddhismus auch keinen Schöpfer und letztendlich gibt es auch kein Ich. Die wahre Natur des Menschen ist ein klares, unpersönliches Bewusstsein, das es zu erkennen gilt.
Deshalb wird diese Tradition als eine Wissenschaft des Geistes verstanden. Die Tendenzen des eigenen Geistes zu erkennen, an Dingen und Menschen anzuhaften oder sie abzulehnen, ist das Hauptanliegen im Buddhismus.
Aus diesem Grund lehnte Buddha selbst ab, dass man ihn nach seinem Tod als Gottheit anbeten sollte. Denn, so seine Meinung, wenn wir zu sehr an Gottheiten anhaften, so projizieren wir wieder etwas nach außen. Trotzdem gibt es in der buddhistischen Praxis ein Du, ein Gegenüber, mit dem man in Dialog treten kann: Bodhisattvas und Buddhas.
Wer sind die wichtigsten Gottheiten im Buddhismus?
Wenn man sich umfassender mit der buddhistischen Lehre beschäftigen möchte, ist es gut, diese Wesen zu kennen. Wir werden sie, ihre besonderen Eigenschaften und Möglichkeiten der Anbetung und Verehrung in unserer neuen Serie „Die wichtigsten Gottheiten im Buddhismus“ vorstellen. Zu den wichtigsten Gottheiten gehören Buddha Shakyamuni, Avalokiteshvara, Maitreya Mahakala, Vajrasattva, Vajrapani, Tara und Palden Lhamo. Jeder von ihnen hat eine bestimmte Funktion und einen ganz eigenen Charakter. Manche von ihnen sind sehr furchterregend, andere hingegen sehr hilfsbereit.
Verschiedene Arten von Buddha
Die Tatsache, dass Buddha ein Mensch war, der die ursprüngliche Klarheit des Geistes erkannte, machte ihn zu einem Wesen, der vollkommene Weisheit und unendliches Mitgefühl mit allen Lebewesen in allen Welten empfand. Durch seine umfassende Erkenntnis erreichte er bereits zu Lebzeiten das Nirvana und war somit frei und nicht mehr dem Kreislauf der Wiedergeburt unterlegen. Es ist hilfreich zu wissen, dass es drei unterschiedliche Erscheinungsformen des Buddha gibt.
Als historischer Buddha gilt Siddharta Gautama, der als Buddha Shakyamuni bezeichnet wird. Damit gemeint ist der Weise aus dem Shakya-Geschlecht. Die Tradition, die auf ihn zurückgeht, gilt als die Grundlage aller weiterer Richtungen und Entwicklungen innerhalb des Buddhismus.
Auf Zeichnungen und Skulpturen wird Shakyamuni gerne in spärlicher Bekleidung dargestellt. Ein weiteres Merkmal sind seine blauen Haare, die zu einer Erhebung auf dem Kopf zusammengebunden sind. Eine weitere Besonderheit ist die Almosenschale, die er in der linken Hand hält. Seine rechte Hand hingegen berührt die Erde. Diese Geste hat einen symbolisch sehr hohen Wert, weil er dadurch die Erde als Zeuge seines Erwachensprozesses anruft.
Auch wenn er als richtungsweisend gilt, so handelt es sich bei ihm nur um einen der vielen Buddha.
Was sind die drei verschiedene Typen Buddhas?
- Samyaksam-Buddha
- Pratyeka-Buddha
- Sravaka-Buddha
Samyaksam-Buddha
Pratyeka-Buddha
Sravaka-Buddha
Du hast die Wahl!
Welche Bedeutung du den buddhistischen Gottheiten gibst, bleibt dir selbst überlassen. Im Buddhismus heißt es, dass du Erleuchtung erlangen kannst, ohne dich an einen Bodhisattva zu richten. Gleichzeitig können sie dich wesentlich darin unterstützen, deinen Geist zur Ruhe zu bringen.
Tauch ein in die Welt der Gottheiten und lass dich durch unsere Serie von ihnen inspirieren.