… menschliche Bedürfnisse und freie Ethik – über hohe Ideale und deren Umsetzung.
„Auch das lauteste Getöse großer Ideale darf uns nicht verwirren und nicht hindern, den einen leisen Ton zu hören, auf den alles ankommt.“
Werner Heisenberg
Um zu menschlicher und spiritueller Reife zu gelangen, sollten wir uns immer wieder Zeit nehmen und innehalten, um unser Leben und unsere Motivationen zu reflektieren und zu hinterfragen.
Essenzielle Lebensfragen und ethischer Leitfaden
- Was sind meine wichtigsten täglichen Bedürfnisse, Notwendigkeiten und Ziele?
- Welche Zwänge, Ängste, Muster und Gewohnheiten kontrollieren mich?
- Welche kurz- oder längerfristigen Folgen haben meine Absichten: für mich, für meine Mitmenschen und für meine Umwelt?
- Wie sehr wird mein Geist von Liebe, Mitgefühl, Lebensfreude, Dankbarkeit und Hoffnung durchdrungen, und wie sehr werden diese in Worte und Aktionen umgesetzt?
- Wie viele meiner Lebensmomente kreisen um eine Vergangenheit, die endgültig vorbei ist, oder um eine Zukunft, die vielleicht nie kommen wird?
- Wann und wie oft erlebe ich spontan, natürlich und unmittelbar diesen jetzigen Lebensmoment als ein wunderbares und unersetzliches Geschenk?
Unsere Handlungen sind nicht nur durch einen animalischen Instinkt, durch menschliche Bedürfnisse und durch unbewusste Reaktionen bedingt. In jedem von uns scheint auch ein göttlicher Funke und eine edle Ethik, die in die Welt leuchten will.
In einer ethischen Lebensweise werden in erster Linie zwei Fragen angesprochen:
- Was ist mein höchstes Gut?
- Wie handle ich in bestimmten Situationen richtig und heilsam?
In unserer Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlichste Lebensprinzipien und Lebensziele verfolgen, versteht unter „höchstes Gut“ und „ethisches Handeln“ jeder etwas anderes. Meistens ist es eine dieser fünf Ausrichtungen, auf die wir uns früher oder später im Leben fokussieren: Gott, Erleuchtung, Wissensdrang, Menschlichkeit und Umweltschutz. Doch menschliche Schwächen, blinder Glaube, einseitige Verstrickungen und kompromissloser Fanatismus stehen einem dabei im Weg, sich wahrhaftig, mutig und authentisch dem unberechenbaren und unvorhersehbaren Lebensfluss hinzugeben.
Jedem dieser fünf erstrebenswerten Ziele möchte ich mich hier widmen:
1. Glaube an Gott
„I don’t believe in god, but she doesn’t mind.”
Hayden Kays
In den meisten Religionen wird die Hingabe zu Gott oder zu Göttern als das „höchste Gut“ verstanden, das uns Menschen gegeben ist. Speziell im Monotheismus dreht sich sprichwörtlich alles um IHN, da er besser, größer, einflussreicher und wissender ist […]