Sven Kaven ist Gründer von WeWalkNow, Digitaler Nomade, Buchautor, Künstler, Achtsamkeitslehrer und Weltenbummler, und das seit bereits mehr als 18 Jahren. Und es scheint ihm zu gefallen, denn er wirkt glücklich, leidenschaftlich und im Frieden mit allem, was sich zeigt.
Es gibt keine Zufälle, oder? Ich glaube es nicht mehr. Denn je weniger ich am Leben herumzerre und es in irgendeine Richtung schieben und drücken möchte, desto mehr erkenne ich eine gewisse Fügung und Führung. So auch jetzt. Ich plane für diesen Sommer eine Wanderung auf dem Franziskus-Pilgerweg nach Assisi. Da erzählt mir jemand von Sven Kaven. Er hat einen 900 Kilometer langen Mindful Walk von Berlin nach Bern zum Landguet Ried, Center for mindful living gemacht. Das interessiert mich sehr, weil das achtsame Gehen ein wesentlicher Bestandteil der Achtsamkeitspraxis ist. Und ganz davon abgesehen: Genauso, wie ich gerne gehe, geht auch Sven für sein Leben gern. Reisen und Bewegung sind für ihn unabdingbar geworden. Als ich ihn kontaktiere, hat er die 900 km längst hinter sich und befindet sich bereits in Italien, wo er mit seinen Kindern den Franziskus-Pilgerweg nach Assisi geht. Zufall?!
Ausgestiegen, um zu laufen
Wie viele Menschen, so war auch Sven in seinem Beruf unzufrieden. Aber im Vergleich zu vielen anderen hat er einen entscheidenden Schritt getan: Anstatt die Schuld für seine Unzufriedenheit im Außen zu suchen, hat er einen Blick nach innen gewagt und festgestellt, dass er nicht für einen normalen Job und ein normales Leben gemacht ist. Und er hat noch etwas getan: Er hat sich nicht mit Tagträumen zufriedengegeben, sondern ist ganz radikal ausgestiegen aus dem Hamsterrad des 9-to-5-Jobs als System Engineer und des Wartens auf ein besseres Leben nach der Rente. Seitdem geht Sven Schritt für Schritt achtsam und genießt sein Leben.
Sven hat allerdings nicht 100 und mehr Länder bereist, sondern er bleibt lieber für einige Jahre hier und dort. Südamerika, speziell Peru mag er besonders gern. Sven ist ganz schön schnell. In den letzten 4 Jahren ist er über 5000 km gelaufen. Was Sven auch gerne mag ist, seine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Ein Besuch auf seiner Website ist so belebend, dass ich Lust habe, gleich heute meinen Rucksack zu packen und ihn ein Stück auf seinen Wanderungen zu begleiten. Das, was er ausstrahlt, entspannt mich, schenkt mir gute Laune und macht mich neugierig. Auf das Gehen in der Toskana. Auf die vielen schönen Momente, die mir begegnen werden, wenn ich annehme, was gerade ist, ohne es anders haben zu wollen.
Neben vielen wertvollen Tipps, die Sven seinen Lesern auf seiner Website schenkt, bin ich auf seinen „Life Blueprint“ gestoßen, der mir gut gefallen hat. Den hat er erstellt, um das Schönste am Leben, in den Menschen und den Ländern zu entdecken.
Svens Life Blueprint
1. Sei du selbst, und das fängt damit an, dass du ergründest, wer du wirklich bist. Also nicht das, was du denkst, das du bist, sondern das, was du fühlst, was du bist. Vergiss einfach, was Menschen von dir halten, ohne überheblich zu sein. Damit meine ich deine Eltern, Freunde, Freund(in) usw.
Kurzum … Werde dir bewusst, wer du bist.
2. Reise, so viel du kannst. Ich habe teilweise mein letztes Hemd verkauft, um reisen zu können, denn nichts gibt dir mehr Erfahrung im Leben als das Reisen. Nichts gibt dir mehr Wissen darüber, wie das Leben funktioniert, als das Reisen und nichts kann das Reisen als Stimulanz für deine Projekte und dein Sein ersetzen.
Kurzum … Buche dein nächstes Ticket.
3. Lerne von Menschen, die mit Bewusstheit leben und ein wirkliches, fast permanentes Bewusstsein an den Tag legen. Triff also alle deine Entscheidungen mit Mut, großem Willen aber vor allem voller Bewusstheit.
Kurzum … Lies den nächsten Abschnitt mit voller Bewusstheit.
4. Wo immer du hingehst, nimm dein Herz mit und lade Menschen ein, dich ECHT kennenzulernen. Dies sind dann genau die Momente in deinem Leben, die wahrhaftig hängenbleiben. Momente, die von permanenter Beschaffenheit sind und nicht nur dich, sondern die Menschen, die du triffst, beeinflussen werden.
Kurzum … Stelle sicher, dass da etwas rasant in deiner Brust schlägt.
5. Lebe im JETZT, und zwar nach Möglichkeit immer. Wenn du im Zweifel bist, was es bedeutet, im Jetzt zu leben, lies doch einfach mal ein paar Bücher von Eckhard Tolle und du bist im Bilde. Im Grunde genommen aber stelle nur sicher, dass du mit den Füßen auf dem Boden (manchmal auch im Flieger) stehst. Plane dein Leben, deine Reisen, deine Projekte und komme in den Prozess des Agierens SOFORT, also auch wieder im JETZT.
Kurzum … Setze das, was du hier auf meiner Seite lernen kannst, sofort um und denke nicht darüber, nach was passiert wäre, hättest du dieses Wissen bereits vor 3 Jahren gehabt.
6. Träume, bis der Arzt kommt, aber sein kein Träumer. Träumer sind die, die ganz schnell auf die Nase fallen, ohne es wirklich zu merken. Träume sind deine Inspiration für all das, was du tun möchtest, denn als Erstes erscheinen uns unsere Projekte immer vor dem geistigen Auge. Nutze also diese uns Menschen gegebene Gabe und träume, was das Zeug hält.
Kurzum … Lass dich inspirieren!
7. Folge deiner Leidenschaft und lasse dich von niemandem, wirklich niemandem stoppen. Deine Leidenschaft ist mit Abstand das Kraftvollste, was dir zur Verfügung steht. Lebe mit Leidenschaft, agiere mit Leidenschaft und sei einfach ein leidenschaftlicher Mensch, der mit Begeisterung seinen Weg geht. Nur du weißt, was es bedeutet, in deinem Sein leidenschaftlich durchs Leben zu gehen. Verinnerliche diesen Zustand, denn er tut dir gut, wo immer du auf der Welt gerade sein solltest. Davon abgesehen ist Leidenschaft ansteckend und eine der größten Leader-Qualitäten, die dir zu deiner ständigen Verfügung bereitsteht.
Kurzum … Folge deinem Gefühl und lass es walten.
8. Tu nur das, was dich glücklich macht! Was soll ich dazu eigentlich noch schreiben? Wenn du Dinge tust, nur um andere Menschen von deiner Qualität oder deiner Güte zu überzeugen, dann höre auf damit! Es bringt dich nicht weiter. Wahrhaftige Güte oder auch Mitgefühl, Hilfsbereitschaft usw. kommen vom Herzen und werden auch nur dann so verstanden.
Also um glücklich zu sein, solltest du in erster Linie das tun, was dich glücklich macht. Das kann natürlich auch das Helfen sein, aber dann ohne etwas dafür erwarten zu wollen. Also auch nichts in der Richtung: „Na, nun bedankt Euch doch schon mal und sagt mir, was für ein Wahnsinns-Typ ich bin.“
Kurzum … Sei glücklich und um dich herum wird sich das Glück ausbreiten.
9. Trenne dich vom Mainstream! Eine total irre Entscheidung, denn in diesem, und in vielen Momenten danach, wirst du nicht nur zum Beobachter von Anderen, sondern auch mehr und mehr von dir selbst. Sei anders durch dein Handeln und nicht durch das Befolgen von Religionen. Frei vom Mainstream zu sein, bedeutet auch, wirklich frei zu sein.
Kurzum … Schmeiß deinen Fernseher aus dem Fenster!
10. Mach dir Routinen zueigen. Nun damit meine ich deine eigenen Routinen, und zwar nur diese, die du auch zu 100% durchziehen kannst. Routinen habe ich für mich recht spät erkannt aber als ich gelernt hatte, dass dies die beste Art und Weise ist, unnütze Abläufe aus meinem System zu bringen, ging es richtig los. Ich habe einfach unnütze Routinen wie „Aufstehen um 9:00 Uhr“ mit der Routine „6:00 Uhr“ ersetzt. Oder anstatt als Erstes einen Kaffee am Morgen zu trinken, habe ich diese Routine mit einem 0,5-l-Glas Wasser ersetzt. Der Trick ist, die Dinge nicht zu streichen, sondern mit positivem Ausgleich zu ersetzen. Funktioniert wie geschmiert.
Kurzum … Mach dir eine Liste mit Gewohnheiten, die du ersetzen möchtest, und bringe sie in deine Routinen.
11. Liebe das Leben und die Menschen … No Further Comment!
Kurzum … Tu es einfach.
12. Laufe mehr und nimm die Geschwindigkeit aus deinen Reisen raus. Ich bin 2014 auf einer meiner Reisen über 800 Kilometer am Stück gelaufen und die Entschleunigung war einfach nur atemberaubend. Es ist also nicht so wichtig, von einer Highlife-City zur nächsten zu fliegen, sondern die Kunst besteht darin, die Momente einfach und simpel zu genießen. Nur dann kannst du ja auch mit den Menschen vor Ort wirklich in Verbindung kommen.
Kurzum … Hole dir ein paar Walking-Shoes und spare dir die eine oder andere Bus- oder Zugfahrt.
Den Moment zum Freund machen
Mittlerweile ist mein Rucksack für meine Reise gepackt. Sven hat mir ein paar wertvolle Adressen gemailt. Ich sehe es als ein gutes Omen, dass er gerade jetzt in mein Leben gekommen ist. Und wenn ich dann vielleicht auf meiner eigenen Wanderung hier und da Blasen an den Füßen habe oder es vielleicht öfters bergauf geht, als es mir lieb ist, und ich nicht sofort eine Trattoria finde, wenn ich Hunger habe, werde ich mich an seine Aufforderung erinnern: „Wenn du mit der Unbeständigkeit des Lebens okay bist, dann ist der Moment dein bester Freund, und so auch die (Un)wegbarkeiten eines Walks.“
Weitere Infos zu Sven: www.amindfulearth.com und www.wewalknow.com