Backbends dehnen die Körpervorderseite in den Raum hinein. Anregungen und Anleitungen zum Aufbau einer vertieften Rückbeugenpraxis gibt dir dieser Workshop.
Mein Interesse als Yogi und Profi-Tänzer über mehr als zwanzig Jahre galt stets der mit Neugier und Freude betriebenen Erforschung von Bewegung. Körperliche Bewusstheit und Mobilität zu erlernen – mit dem Ziel, gut zu leben –, war mir schon immer wichtiger, als extreme Haltungen zu praktizieren. Der Körper, den wir durch Yoga freilegen und entwickeln, ist der Körper, mit dem wir unser Leben navigieren. Der Yoga lehrt, dass alles eins ist, und in meiner eklektischen Praxis sehe ich, dass verschiedene Bewegungsformen zu unterschiedlichen Aspekten des gleichen Wissens führen. Ich stelle nicht nur fest, dass all diese Wege wertvoll sind, sondern je mehr Bewegungsformen ich erforsche, desto klarer wird für mich der Weg, dem ich folgen möchte. Es gibt nicht den einen und alleinigen Ansatz für Rückbeugen – nicht nur, weil unsere Körper verschieden sind, sondern auch, weil unterschiedliche Ansätze unterschiedlichen Zielsetzungen dienen.
In diesem Workshop möchte ich einen Ansatz der Rückbeugenpraxis vorstellen, den ich selbst in meiner Yogapraxis anwende. Ich betrachte Rückbeugen als eine Möglichkeit, die vordere Körperseite zu weiten und in den Raum hinein zu dehnen – so, wie Vorbeugen die Körperrückseite dehnen. Ich übe mich darin, die Richtungen des Energieflusses im Körper zu verstehen und einzubeziehen. Um den Bewegungsaspekt in den Asanas zu betonen, arbeite ich in verschiedenen Haltungen mit Wiederholungen von Katze und Kuh. Anstatt regungslos in der Haltung zu verharren, dehnen wir uns in sie hinein und durch sie hindurch. Dabei lassen wir die wiederholten Bewegungen Hitze in die Materie des Körpers bringen und bewegen uns weg von Positionen, hin zu den ihnen zugrundeliegenden und über sie hinausragenden physischen Prinzipien, aus denen sie sich manifestieren.
Meine Yogapraxis wird zutiefst davon getragen, die Asanas als Schnappschüsse von Bewegung im Raum zu betrachten, und nicht so sehr als ein Objekt, das man korrekt ausfüllen muss. Diese Sichtweise hilft mir unter anderem, zu verstehen, dass Rückbeugen beispielsweise auch in Bewegungen wie dem Radschlagen oder dem Rückwärtssalto enthalten sind.
Aktuell gibt es in der allgemeinen Debatte um Yogatechniken eine Diskussion über das Entspannen der Gesäßmuskulatur. In meiner Rückbeugenpraxis benutze ich den Gluteus aktiv, um Gewicht vom unteren Rücken wegzunehmen und das Becken […]