In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) gibt es eine elaborierte Lehre von den Elementen. Dieses Verständnis spielt auch im Yin Yoga eine wichtige Rolle und wird hier in seinen Grundzügen erklärt.
Die Elemente zu verstehen, bedeutet zu begreifen, dass das komplette Universum in mir ist. Dass das Universum und ich untrennbar sind, wir eins sind. Alle Elemente sind präsent im Universum, und alle Elemente sind in mir.
Himmel, Erde und ich leben gemeinsam, und alle Dinge und ich selbst bilden eine untrennbare Einheit.
Zhuangzi
Eine magische Sichtweise?
Nicht nur die indischen Yogis sehen die Existenz der Menschen und der Elemente seit jeher in einer engen und untrennbaren Verwobenheit. Der Taoismus beispielsweise geht davon aus, dass das Zusammenwirken der Elemente wie ein Hofstaat funktioniert, der sowohl im Außen wie auch im Innen wirkt. Der Hofstaat im Außen ist nach dieser Sicht verantwortlich für die Harmonie zwischen Himmel und Erde. Wer die Gesetze des Tao achtet und ethisch lebt, stellt demnach sicher, dass sich dieses Verhalten auch in der Natur widerspiegelt. Dies reflektiert das Gesetz von Karma, das wir aus Yoga, Vedanta und Buddhismus kennen. Wenn nur alle Menschen ethisch leben würden, bliebe die Welt gemäß dem Taoismus von Flut, Feuer, Hunger, Epidemien, Wirbelstürmen und Erdbeben verschont. Darüber schreibt der TCM-Experte Dr. Achim Eckert: „Diese sozialmagische Ansicht hält die Gesellschaft zusammen.“
Das genannte Prinzip gilt aber nicht nur im Außen, sondern auch im inneren Hofstaat der Elemente und Organe. „Wenn der einzelne Mensch seine sozialen Verpflichtungen erfüllt, seine Ahnen verehrt, seine Dämonen besänftigt und mit den Elementgeistern, die durch seine Organe, Gedanken und Handlungen wirken, in Kontakt ist, bleiben Krankheiten von ihm fern,“ so Eckert. Wie jedoch kann ich mir das vorstellen, mit meinen Elementgeistern in Kontakt zu kommen?
Der Geist eines Elements wird gelegentlich auch als dessen Seele bezeichnet. Er wohnt einem Element inne und prägt dessen Qualität. Der Elementgeist des Holzes ist Hun, der Elementgeist des Feuers Shen, in der Erde ist es Yi, beim Metalls heißt er Po, und im Wasser ist es Zhi. Gemeinsam, im Zusammenspiel, bilden sie den geistigen Bereich des Menschen. Dabei ist der geistige Aspekt in der TCM von grundlegender Bedeutung. Wenn etwa der Kopf nur von negativen […]