In dieser Serie beleuchten wir die verschiedenen Haltungsgruppen und die ihnen zugrunde liegenden Bewegungsprinzipien – für ein tieferes Verständnis, das dir in der Praxis großen Nutzen bringt!
Jede Asana-Gruppe hat ein paar Aspekte, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, sowie ein Potenzial für bestimmte Fehlausrichtungen, die es zu vermeiden gilt. Wenn man diese kennt und die Systematik der Haltungen versteht, dann kann man Asanas sicher ausüben. In den vorangegangenen Ausgaben haben wir bereits Vor- und Rückbeugen kennengelernt. In der nächsten Ausgabe folgen nochmals Hüftöffner (Teil B), danach Armbalancen und abschließend Twists.
Hüftöffner zu klassifizieren ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. In einer weitgefassten Auslegung sind dies alle Haltungen, die mit der Hüfte in Verbindung stehen. Um ihre Vielzahl zu begrenzen, beleuchte ich hier zunächst all die Asanas, die im Besonderen die Beininnenseiten dehnen. Dazu gehören sehr gängige Haltungen wie Krieger II u.Ä.
Hüftöffner sind grundsätzlich sehr nützlich für eine gesunde Haltung des ganzen Körpers, denn Steifheit in der Hüftmuskulatur beeinträchtigt die gesamte Beweglichkeit. Die individuelle Disposition von Körpern wird auch bei Hüftöffnern sichtbar und erfordert eine angemessene Praxis. Während manch ein Yogi im Schneidersitz locker die Beine und Knie am Boden ablegt, sind sie bei einem anderen fast bei den Ohren. Dies hängt nicht nur mit der Dehnfähigkeit zusammen (die man zu einem bestimmten Maß verändern kann) – der Aufbau des Skeletts (der nicht veränderlich ist) hat auch in dieser Asana-Gruppe einen maßgeblichen Einfluss. So können zum Beispiel die Form des Oberschenkelknochens und des Hüftgelenks und der Winkel, wie diese zueinander stehen, die Beweglichkeit in der Hüfte stark beschränken. Umso wichtiger ist es, die wichtigsten Grundregeln dieser Gruppe zu begreifen und den eigenen Körper zu verstehen.
Beginnen wir mit Utkata Konasana (Bild 1). Wenn du die Knie beugst, spürst du eine Dehnung an den Innenseiten der Oberschenkel. Beobachte: Gehst du über deine Dehnungsgrenze hinaus, dann werden die Knie nach innen kippen, was nicht passieren sollte. Für die Gesundheit des Kniegelenks ist es für die meisten Körper richtig, dass die zweite Zehe und die Mitte des Knies in einer Linie sind. Präg dir das Dehnungsgefühl an den Innenseiten der Oberschenkel ein – es sollte in der gleichen Weise sowohl im Krieger II (Bild 2b) als auch im Seitwinkel (Bild […]