Unser Leben besteht nur aus Augenblicken, die Moment für Moment aneinandergereiht sind. Diese auszuschöpfen, zu genießen und herauszufinden, wie es möglich wird, die eigenen Bedürfnisse immer besser kennenzulernen und uns selbst immer häufiger treu zu bleiben, darin besteht für mich das Ziel der Achtsamkeitspraxis.
Allerdings braucht es Übung, ja sogar viel Übung, um uns selbst immer näher zu kommen. Aber: es lohnt sich! Und noch etwas braucht es: eine entsprechende Geisteshaltung, die gespeist ist aus unterschiedlichen Aspekten. Je differenzierter wir die Achtsamkeit praktizieren, desto wirkungsvoller ist sie – und zwar in allen Lebensbereichen.
Hier sind ein paar Aspekte, die dich darin unterstützen können, achtsamer zu werden:
1. Definiere dein persönliches Ziel
Je genauer du für dich selbst definierst, in welchen Bereichen du achtsamer werden kannst, desto differenzierter wird deine Praxis werden. Wenn du zum Beispiel sagst „Ich möchte achtsamer essen“, dann ist das ein konkreter Wunsch und du kannst im Sinne der Achtsamkeit darauf achten, dass du deine ganze Aufmerksamkeit auf die Zubereitung der Speisen richtest und dann achtsam Bissen für Bissen zu dir nimmst. Das würde dann bedeuten, dass du das Handy ganz bewusst zur Seite legst oder ausmachst, um nicht Gefahr zu laufen, zwischendurch doch einen Blick aufs Display zu werfen.
Hinsichtlich deiner Yogapraxis könnte es zum Beispiel bedeuten, dass du dir sagst, dass du jeden Tag eine halbe Stunde praktizieren möchtest oder dass du daran arbeiten möchtest, den Kopfstand zu können oder eine bestimmte Übungsreihe täglich machen möchtest.
Eine solche Zielvorstellung kann dir besonders in schwierigen oder stressigen Zeiten dabei helfen, durchzuhalten. Manchmal ist es dann sogar das Einzige, was dich überhaupt durch die Praxis tragen wird. Das wirst du besonders dann merken, wenn es sich um solche Ziele handelt, die du nicht von heute auf morgen erreichen kannst.
2. Übe ein Leben lang
Wenn du realisiert, dass JEDER Moment in deinem Leben dein Lehrer ist, dann wirst du auch von der Idee loslassen, dass du die Achtsamkeit mit einem 8-Wochen-Programm oder einem 6-tägigen Yogaretreat verinnerlichen kannst. Ein solcher Kurs kann dich darin unterstützen, einen ersten Geschmack von der Achtsamkeit und dem darin begründeten reinen Gewahrsein zu erhalten. Aber jeder Moment mitten im Alltag, in den schönen sowie in den herausfordernden Situationen, in den Hochzeiten und den Krisen, ist der einzige Moment, in dem du wirklich praktizieren kannst.
3. Bewahre den Geist eines Anfängers
Da die ganze Fülle deines Lebens in der unmittelbaren Erfahrung des gegenwärtigen Moments liegt, ist es sinnvoll, diesem Augenblick mit der entsprechenden Haltung zu begegnen, nämlich der eines Anfängers. Von Moment zu Moment. Von Augenblick zu Augenblick öffne dich dem, was dir gerade begegnet mit dem Wissen, dass es so niemals dagewesen ist und so niemals wiederkehren wird. Dieser Moment ist also einzigartig. Und wenn du diesem Moment offen, neugierig, wertfrei und freundlich begegnest, dann wirst du das unendlich tiefe Potenzial darin erkennen. Du wirst sehen, dass jeder Moment ein Tor sein kann. Ein Tor, das dich in Kontakt bringt mit deinem einzigartigen Wesenskern, der die gleiche Essenz besitzt, wie der aller anderen Menschen.
Solltest du Lust auf dieses Abenteuer haben, hier ist ein Workshop dazu: www.vomglueckderkleinendinge.blogspot.de