Spannende Einblicke in die Bedeutung des Wasserelements und eine harmonisierende Yin-Yoga-Praxis.
Das Wasser findet immer seinen Weg“ und „Das geht mir an die Nieren“ – kennst du diese Redewendungen? Ihnen liegt ein Thema zugrunde: das Element Wasser, dem gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auch die Organe Nieren und Blase zugeordnet sind. Doch was hat es mit dem Wahrheitsgehalt dieser Redewendungen auf sich?
DAS ELEMENT
Wasser kann so vieles: Es sprudelt als lebhafte Quelle oder läuft gemächlich als Bach dahin, dann wieder mäandert es als Flusslauf oder stürzt kraftvoll tosend als Wasserfall hunderte von Metern in die Tiefe. Als Welle im Ozean bäumt es sich haushoch auf. Und so, wie es an einem Ort spurlos unter der Erdoberfläche (z.B. im Sand) verschwindet, taucht es andernorts unverhofft aus der Tiefe wieder auf. Als einziges der insgesamt fünf Elemente kann es dabei seine Form verändern und sich dadurch wieder einen neuen Weg suchen. Es entweicht als Dampf und sättigt die Luft, als Eis und Schnee legt es sich über die Landschaft. Wasser hat die Fähigkeit, Widerstände ohne Kraftaufwand zu „umgehen“. Langfristig kann es sogar Stein oder Metall verändern und so deren Kraft brechen. Wasser erfrischt, kräftigt, reinigt, ist essenziell lebenspendend und in gebundener Form der Hauptbestandteil unseres Körpers.
DIE JAHRESZEIT
Die Jahreszeit des Wassers ist der Winter. Eine Zeit, in der scheinbar alles stillsteht, die Tage kurz und die Nächte lang sind. In den kalten Monaten verändert sich der Rhythmus des Lebens. Alles ist steif und starr, die Tiere machen Winterschlaf oder sparen ihre Kräfte. Die Lebenssäfte der Pflanzen ziehen sich in die Samen, in die Unterwelt zurück. Es ist eine Zeit des Bewahrens und Konservierens. Auch für uns Menschen ist es gut, im Winter unsere Kräfte für das nächste Jahr zu sammeln und in den Rückzug zu gehen.
In dieser Stille und dem scheinbaren Tod sammelt sich die gesamte Essenz der Lebenskraft (Jing) für die Keimung, Gestaltung und schließlich den Neubeginn im Frühling. Das Symbol für den winterlichen Rückzug ist das Samenkorn, das in der Erde ruht. Es trägt bereits alles in sich, um einen kraftvollen Baum sprießen zu lassen. So wartet der Same auf die Dynamik des Frühlings (das folgende Element Holz), um sich zu entfalten. Und diese […]