Drei Stile, die besonders viele feminine Aspekte beinhalten oder auf einer weiblich gepolten Energie gründen.
Jeder Yogastil kann weiblich sein, wenn er von einer Frau ausgeführt und ausgefüllt wird. Yoga hat in seinem Reichtum an Ausdrucksformen immer Merkmale von beiden Polen, dem männlichen und dem weiblichen, und es bleibt ein Stück weit stets dem Übenden überlassen, wie stark er welche Aspekte betont. Deshalb möchten wir keine Schublade mit dem Etikett „weiblicher Yogastil“ aufmachen, in die manche Stile hineinsortiert werden und andere nicht hineinpassen sollen. Dennoch möchten wir exemplarisch drei Yogarichtungen vorstellen, in denen besonders deutlich weibliche Elemente im Vordergrund stehen.
Luna-Yoga nach Adelheid Ohlig
Adelheid Ohlig forschte als deutsche Journalistin und Dolmetscherin in der ganzen Welt über die Weisheitslehren Indiens und absolvierte verschiedene Yoga-Ausbildungen. Die strengen Richtlinien im traditionellen Yoga taten ihrem westlichen Körper nicht gut, und als sie 1980 erkrankte, machte sie sich auf die Suche nach alternativen Heilmethoden. In der Arbeit der israelischen Tänzerin Aviva Steiner fand sie Inspiration; sie machte deshalb bei ihr eine Ausbildung und erkundete weiter verschiedene Körpertherapien, bis sie sich selbst heilen konnte. Aus allem, was Adelheid Ohlig auf ihren Reisen gelernt und erfahren hat, entwickelte die heute 66-Jährige ein naturbezogenes und ganzheitliches System des Yoga. Sie lehrt seit über 25 Jahren Luna-Yoga, der die Weisheit des Frauseins in den Mittelpunkt stellt.
Luna-Yoga ist eine sinnliche Heilweise, die traditionelle Techniken aus Yoga, Tantra und Ayurveda mit modernen Körpertherapien verbindet. Luna, der Mond, symbolisiert das Weibliche und den stetigen Wandel. Der Fokus richtet sich im Luna-Yoga auf den Beckenbereich, das zweite Chakra, die Fruchtbarkeit und Schöpferkraft. Die Übungen, zu denen Yogahaltungen, Atemübungen, Traumreisen und kraftvolle Tänze zählen, sind leicht, tief und heilsam zugleich. Sie regen die körperliche Fähigkeit des Empfangens und Zeugens an, weshalb viele Frauen (und Männer) mit Kinderwunsch Luna-Yoga praktizieren. Durch die Übungen wird die Fruchtbarkeit und Schöpferkraft auf allen Ebenen gestärkt, auch innerhalb der eigenen Yogapraxis. „Mit den Anleitungen zum Üben vermittle ich Notenmaterial, doch singt jeder Mensch in seiner eigenen Stimme und kann frei improvisieren“, so Adelheid Ohlig. Das Ziel des Luna-Yoga ist, seinen eigenen Rhythmus zu finden und im Einklang mit der Intuition und der Urkraft der Natur zu üben und zu leben.
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